• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, XishuangbannaMenglaYiwu
  • Jahrgang: 2020
  • Form: Bingcha, 250g
  • poetischer Name: KongShanYouYunGuShu (空山幽韵古树)
  • pu-erh.sk (nicht offiziell erhältlich)

Nach dem sehr schönen 2022er Rareness 5 gestern bietet sich ein Vergleich zum 2020er Rareness 5 an, solange die Eindrücke noch frisch sind. Auch beim 2020er handelt es sich analog zur 2022er und 2019er Version um die Gushu-Variante und nicht um die Gaogan-Variante wie bei dem 2021er und dem 2022er Rareness 5 Gaogan. Eine Besonderheit bei der 2020er Version ist, dass sie es in dem etwas chaotischen Jahr 2020 nicht mit den damals veröffentlichten Shengs (Mansong, Lao Mansa, Mansa (mit Pangxiejiao) und Rareness 6) nach Europa geschafft haben sondern wie der 2020er Huazhu und der 2020er Bada erst dieses Jahr hier angekommen sind - hat also auch schon etwas China-Storage als Vorsprung.
Optisch sieht man es dem Bing nicht an: das Blatt ist ebenfalls sehr hübsch und dunkel - allenfalls die Pressung scheint mir (analog zu den anderen 2020ern) etwas fester zu sein als bei dem 2022er Rareness 5 aber das variiert natürlich von Bing zu Bing etwas und kann daher nur Zufall sein. Aber bereits beim Aroma des nassen Blatts wird klar, dass sich die beiden Tees deutlich voneinander unterscheiden: weniger Urin als beim 2022er und vor allem nicht so "schwül" sondern trockener im Charakter - dafür ist eine leicht scharfe Note wahrnehmbar. Diese ist auch auf der Geschmacksebene der deutlichste Unterschied zum 2022er: bei ordentlicher Dosierung (what else) hat diese einen leicht alkoholisch anmutenden Charakter wie für eine sich sehr gut und unter trockenen Bedingungen entwickelnde Fermentation typisch (dazu hatte ich auch bei dem 2011er Manzhuan kurz etwas geschrieben) welche dem 2020er mehr "Biss" verleiht als dem 2022er. Auch der eher trockene statt schwüle Charakter setzt sich hier fort was mir vor allem auch Auswirkung auf die Textur hat, denn diese scheint deutlich weniger schwer zu sein als beim 2022er. Man merkt dem Tee die 2 Jahre Unterschied deutlich an: die Süße lässt länger auf sich warten und die Unterschiede im Charakter sind sehr markant, was man nicht nur auf leichte Änderungen in der Produktion schieben kann - denn auch wenn er mir einen Tick grüner produziert zu sein scheint als der 2022er ist der 2020er doch deutlich weniger grün als der 2019er. Wenn man es nicht weiß, würde man anhand dieser Metriken nur bedingt erkennen können, dass es sich um den selben Tee mit nur 2 Jahren Abstand handelt - schaut man allerdings tiefer zeigen sich deutliche Parallelen im spezifischen Charakter des Qis und der Tiefenwirkung des Tees, auch wenn letztere etwas weniger stark wahrnehmbar ist als beim 2022er, da der Tee etwas verschlossener (geworden?) ist. Es ist unverkennbar ein Rareness 5 - und obwohl ich über die Jahre einige andere wirklich hervorragende Tees kennen lernen durfte, keiner catcht mich so wie der Rareness 5! Daher freue ich mich um so mehr über all die verschiedenen Versionen und Jahrgänge und es ist eine wahre Freude, die Unterschiede zu erleben :-)
Bewertung: 6-Sterne

2020 Rareness 5 (prSK) trockenes Blatt und Bing

2020 Rareness 5 (prSK) Details trockenes Blatt

2020 Rareness 5 (prSK) erster Aufguss

2020 Rareness 5 (prSK) zweiter Aufguss

2020 Rareness 5 (prSK) Details Aufguss

2020 Rareness 5 (prSK) dritter Aufguss

2020 Rareness 5 (prSK) späterer Aufguss

2020 Rareness 5 (prSK) deutlich späterer Aufguss

2020 Rareness 5 (prSK) wenn der Deckel nicht mehr ganz zu geht stimmt die Dosierung ;-)

2020 Rareness 5 (prSK) viel späterer Aufguss

2020 Rareness 5 (prSK) Details nasses Blatt

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