• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, XishuangbannaMenglaYiwu
  • Jahrgang: 2023
  • Form: Bingcha, 250g
  • poetischer Name: KongShanYouYunGuShu (空山幽韵古树)
  • pu-erh.sk

Auch bei den 2023ern ist wieder ein Rareness 5 mit dabei - dieses mal wieder die Gushu-Version (wie der "normale" 2022er, der 2020er und das Original von 2019), daher dienen diese als Vergleichsmöglichkeiten - die 2022er Gaogan-Version und die 2021er Gaogan-Version sind vom Charakter her anders und sollten daher gesondert betrachtet werden.
Das Blatt ist wie man es von den Rareness 5 Versionen gewohnt ist wieder schön groß und dunkel und hat besonders im nassen Zustand ein betörenden schwer-waldig-volles Aroma das alleine schon von einer spannenden Session kündet. Bei der Dosierung war ich in Anbetracht der Größe des antiken 30ml Bianyuan Zhuni etwas zu "optimistisch", so dass ich nach 10 Aufgüssen oder so schon arge Probleme hab mehr als nur ein paar Tropfen herauszubekommen, haha - daher hab ich die weiteren Aufgüsse dann "grandpastyle" in einem kleinen 50ml Gaiwan von Andrzej Bero gemacht, was auch nochmals einen etwas anderen Blickwinkel in die Session bringt. Aber von Vorne: obwohl ich die bisherigen Rareness 5 Versionen ja gut kenne und weiß, dass diese keine stereotypischen süßen Blümchen-Yiwu sind hat mich die 2023er Version doch überrascht, da sie trotz nicht so heißem Wasser mit erstaunlich viel Bitterkeit startet - klar, die Dosierung spielt hier eine wichtige Rolle aber trotzdem ist die Bitterkeit stärker ausgeprägt als bei den Vorgängern. Klar ist auf jeden Fall auch, dass auch die 2023er Version weniger "grün" produziert ist als die 2019er Version (also eher wie die letzten beiden Gushu-Versionen) was aber hervorragend zum Charakter des Tees passt: insbesondere der Wald-Charakter findet sich auch auf der Geschmacksebene wieder was durch die Dunkelheit und Bitterkeit eine "mystische", pure Dimension bekommt. Dass die Bitterkeit nicht nur an der Dosierung liegt zeigt sich später auch in den grandpastyle Aufgüssen im Gaiwan - ist für mich aber einerseits nichts negatives und andererseits kann man das durch eine umsichtigere Dosierung sicher auch regulieren, falls es einen stören sollte. Da die Rareness 5 Reihe aber wie kein anderer Tee für die deutlich spannendere Meta-Ebene bei Pu'erh steht: das Qi ist mal wieder erstklassig! Es startet prägnant im Kopf, fließt dann spürbar in die Arme ab und hat einen schön entspannenden Charakter - genau so liebe ich das. Dass der Tee zudem ein hohes Maß an Tiefe bietet verleiht dem Tee einen tollen "reinen" Charakter der tief blicken lässt und verdeutlich, was es bedeutet wirklich gutes Gushu-Material zu trinken. Interessant ist auch das Zusammenspiel der sehr dichten Textur des Tees mit der erwähnten Bitterkeit: sie "kitzelt" etwas an der Zungenspitze - ein weiterer Punkt, was den Tee von den Vorgängern unterscheidet. Insgesamt wieder ein herausragender Tee, der für Kenner der "Serie" eine spannende Abwechslung darstellt, ohne aber deren Grundwerte über den Haufen zu werfen.
Bewertung: 6-Sterne, Favorit

2023 Rareness 5 (prSK) trockenes Blatt und Bing

2023 Rareness 5 (prSK) Details trockenes Blatt

2023 Rareness 5 (prSK) erster Aufguss

Details Deckel vom antiken Zhuni Kännchen Details Deckel vom antiken Zhuni Kännchen

2023 Rareness 5 (prSK) späterer Aufguss

2023 Rareness 5 (prSK) Details Aufguss

2023 Rareness 5 (prSK) deutlich späterer Aufguss

2023 Rareness 5 (prSK) viel späterer Aufguss

2023 Rareness 5 (prSK) Details nasses Blatt

2023 Rareness 5 (prSK) weitere Aufgüsse "grandpastyle" im kleinen 50ml Gaiwan von Andrzej Bero

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