• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, XishuangbannaMenglaYiwu
  • Jahrgang: 2022
  • Form: Bingcha, 200g
  • Besonderheit: Gaogan-Material aus einem Guoyoulin-Gebiet
  • Zheng Si Long (郑四隆) (via Tea Encounter)

Mangzhi (莽枝) im Norden von Mengla ist eine der Regionen, die in keinem Jahrgang von Mr. Z fehlen darf - von 2016 bis 2020 war das meist ein solider Tee. Interessanterweise aber immer wieder sehr unterschiedlich - mal eher süß, mal eher bitter, mal weich, mal schwer, mal mit ausgeprägtem Qi mal nur dezent, mein Favorit ist klar der 2017er, der durch ein für die Preisklasse stark ausgeprägtem Qi glänzt. Woran aber diese Unterschiede liegen lässt sich nur schwer festmachen: einerseits sind die Jahrgänge ja ohnehin immer unterschiedlich und bei Single Origin Tees merkt man so etwas natürlich im Gegensatz zu einem immer gleichen Blend (was ja auch einen großen Teil des Reizes von Single Origin ausmacht!) aber dennoch hab ich das Gefühl, dass Mr. Z über die Jahre auch an seiner Produktion gefeilt hat und verschiedene Dinge ausprobiert hat. Darin bestärken mich die beiden 2022er Tees, denn wie der tolle Xinjing Gaogan hat auch der Mangzhi dieses Jahr nur ein sehr moderates Level an Adstringenz - wobei gerade der Mangzhi auch einer der besten 2020er war, und für die sonst extrem stark ausgeprägte Adstringenz bei den 2020ern/2019ern verhältnismäßig zahm war. Dennoch: dieses Jahr ist der Tee regelrecht elegant im Vergleich zu seinen Vorgängern - im Porzellan-Schälchen von Andrzej Bero hat der Tee noch eine leicht scharfe Facette, die in der Karatsu-Guinomi von Dohei Fujinoki nahezu vollständig mitigiert wird. Davon abgesehen bietet der Tee eine ausgeprägte, sehr leichtgewichtige Süße (was insbesondere für ZSL bemerkenswert ist) und ein schönes, saftiges Arome - und sehr zu meiner Freude auch ein ordentliches Qi. Dieses ist ähnlich wie bei einem Naka primär auf die Stirn fokussiert aber nicht unangenehm - und bei einem Tee für 0,35€/g deutlich mehr als man erwarten kann. Klar, mit dem 2021er Mangzhi von Yu kann der ZSL nicht mithalten aber liegt preislich in einer völlig anderen Liga - das hier ist eher ein Tee wie der Bulang Long Feng: schön und unkompliziert, nicht überragend aber überdurchschnittlich und mit einem top Preis-Leistungsverhältnis. Würde ich insbesondere allen empfehlen, die mit der schweren ZSL-Klebrigkeit nicht so viel anfangen können und eher einen preisbewussten Tee suchen, der aber dennoch was taugt. Ich bin jedenfalls mit dem Tee zufrieden und auch wenn zwei Tees eine etwas kleine Testgruppe sind, so macht das nach den enttäuschenden letzten beiden Jahrgängen Hoffnung für ZSL.
Bewertung: 4- oder 5-Sterne

2022 Mangzhi (ZSL) trockenes Blatt und Bing

2022 Mangzhi (ZSL) Details trockenes Blatt

2022 Mangzhi (ZSL) erster Aufguss

2022 Mangzhi (ZSL) zweiter Aufguss

2022 Mangzhi (ZSL) dritter Aufguss

2022 Mangzhi (ZSL) Details Aufguss

2022 Mangzhi (ZSL) späterer Aufguss

2022 Mangzhi (ZSL) deutlich späterer Aufguss

2022 Mangzhi (ZSL) viel späterer Aufguss

2022 Mangzhi (ZSL) Details nasses Blatt

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