• Künstler (Karatsu-yaki Guinomi): Dohei Fujinoki (藤ノ木土平)
  • Künstler (Tamba-yaki Yuzamashi und Guinomi): Masafumi Ohnishi (大西雅文)
  • Herkunft: Japan
  • Eigenschaften : handarbeit, Holzbrand im Nobori-gama (登り窯), Asche-Glasur

Drei ganz besondere Stücke aus Japan: eine kleine, schmale, hohe Guinomi von Dohei Fujinoki (藤ノ木土平) aus Karatsu-yaki (唐津焼) - die so gar nicht wie übliche Karatsu-yaki Stücke ist - und ein sehr archaisches Guinomi und Yuzamashi Set aus Tamba-yaki (丹波焼) (der volle Name lautet eigentlich Tambatachikui-yaki (丹波立杭焼)) von Masafumi Ohnishi (大西雅文) aus grobem, ungefilterten Ton mit sehr ausgeprägter Asche-Glasur.

Dohei Fujinoki (geb. 1949, hat Mitte/Ende der 70er bei Yutaka Ohashi und Yoshiemon Katoh gelernt) gehört wohl zu den bekannteren Karatsu-Keramikern und hat sogar ein Stück im British Museum (wenn auch aktuell nicht ausgestellt) und betreibt zusammen mit seinem Sohn Yotaro, der ebfalls Töpfer ist, einen selbst gebauten Nobori-gama, aus dem auch dieses Stück stammt. Abgesehen von der ungewöhnlichen Form, die mich etwas an ein Schnapsglas erinnert (böse Zungen mögen behaupten, ich trinke meine Shengs gerne genau so stark wie ein hochprozentigen Klaren), hab ich mich sofort in die Glasur verliebt. Bei dieser ist zudem die Besonderheit, dass im Inneren der Boden und das obere Dritte glasiert ist, der mittlere Teil jedoch nicht - dadurch kommt der Tee teilweise mit dem Ton in Kontakt, was zu einer sanfteren Beeinflussung führt, wie wenn es innen komplett unglasiert wäre - ein wahres Meisterwerk! Mit einer Füllmenge von ca. 40ml passt es außerdem perfekt zu meinen Mini Yixing-Kännchen - man muss nur ziemlich genau zielen bei der kleinen Öffnung.

Update: als Ergänzung hab ich mir noch ein kleines 100ml Katakuchi / Yuzamashi / Pitcher von Hong Seong-il (홍성일은) zugelegt, dessen Charakter hervorragend zu der inzwischen sehr liebgewonnenen Karatsu-yaki Guinomi von Dohei Fujinoki (藤ノ木土平), um dieses auch "stilvoll" in Verbindung mit etwas größeren Kännchen nutzen zu können. Wie oft bei den Stücken von Mr. Hong sind es hier auch die Details, die faszinieren: die Glasur, die eine Weiterentwicklung der Shino-, Asche- und Sodaglasur zu sein scheint, welche bei einem der Gaiwane von Mr. Hong zum Einsatz gekommen ist, wirkt an manchen Stellen wie feucht beschlagen - faszinierend!

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Masafumi Ohnishi (geb. 1980, hat 2000 bei Hiroshige Kato gelernt) stammt aus einer Töpfer-Familie in dritter Generation und betreibt ebenfalls einen selbstgebauten Nobori-gama, der allerdings besonders lang und schmal mit sehr niedriger Decke ist, was wohl für mehr Ascheanflug sorgt. Wie man an den Stücken gut sieht, verwendet er ungesiebten Ton mit teils großen Einschlüssen, wodurch die Stücke Risse und Abplatzungen haben - zusammen mit der Asche-Glasur ergeben sich so wahrlich archaisch wirkende Stücke! Da er in den letzten 10 Jahren kontinuierlich seine Methode verändert (andere Ton-Mischung, andere Art zu Feuern, anderes Material und Menge an Holz etc.) ist auch jedes mal das Ergebnis etwas anders - Ziel ist hier, möglichst natürlich wirkende Stücke zu schaffen, was ihm meiner Meinung nach auch gelungen ist und weshalb sie mir im Gegensatz zu manchen Exemplaren aus Taiwan, die zwar ebenfalls grob wirken, aber einen ganz anderen "gekünstelten" Charakter haben, auch sehr gefallen. Von der Optik abgesehen ist bei diesen Stücken vor allem spannend, dass sie komplett von einer dicken Asche-Glasur überzogen sind - das hat einen ganz anderen Effekt auf den Tee, als der nackte Ton: in den ersten Tests wurde der Tee nicht insgesamt abgerundet sondern recht gezielt Adstringenz und Bitterkeit reduziert und der Nachgeschmack verändert und verbreitert - mehr dazu in den kommenden Tee-Notizen! Die Guinomi hat ein Volumen von ca. 50ml, weshalb sie ebenfalls in Kombination mit den kleinen Yixing-Kännchen gut funktioniert und dank des Yuzamashis, was ich einfach als Pitcher missbrauche, natürlich auch mit größeren Kännchen.

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