- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: Thailand
- Jahrgang: 2024
- Form: Bingcha, 357g
- pu-erh.sk
Nach dem Bang Dong Ji Gu Shu ist es natürlich naheliegend den 970yo tree von Peter im Vergleich zu trinken: lassen sich Parallelen erkennen? Wie verhält sich der Tee im Thailand-Vergleich in Relation zu den ebenfalls sehr alten aber nicht ganz so alten mind/switch-Produktionen und zu den deutlich jüngeren Pang San Zhou? Wie ist die erste gepresste Version des Tees im Vergleich zu den beiden vorherigen Jahrgängen, wo es ihn nur als Maocha (hier und hier) gab? Fragen über Fragen 😅
Aber fangen wir von Vorne und somit in Relation zu den anderen Thai-Tees von Peter an: im Vergleich zum mind/switch ist dieser Tee deutlich weniger fruchtig, wobei der mind/switch Garten im Vergleich zum Pang San Zhou Garten ja bereits deutlich weniger fruchtig ist - dafür gibt es eine angenehme, tiefe und irgendwie holzige Bitterkeit, die mir sehr gut gefällt. Im Aroma findet sich eine leichte Pilz-Noten, die sich in Ansätzen auch im Geschmack wiederfinden, was mich etwas an die tolle 2021er Version des mind/switch erinnert - insgesamt eine Kombination die mich mehr abholt als beim Bang Dong Ji Gu Shu und deutlich "naturnaher" ist, als der Laos Chawang. Zwar ist der Tee von den Thai Tees schon der eleganteste wenn man es so nennen möchte aber im Vergleich zum Bang Dong Ji Gu Shu ist der schon DEUTLICH derber - was für mich aber weder ein Qualitätsmangel ist, da es wie schon erwähnt regionale Unterschiede gibt (z.B. wird sich auch der beste Bulang immer von einem Yiwu unterscheiden) und die unterschiedliche Handschrift der Produktion einen sehr großen Einfluss auf das Ergebnis hat, noch gegen die Behauptung spricht, dass es sich hier ebenfalls um Material von einem sehr alten Baum handelt. Denn einerseits ist der 970yo tree in Relation zu den anderen Thai Tees schon eleganter und andererseits zeigt sich das vor allem beim Qi: ne ganze Ecke intensiver als beim Bang Dong Ji Gu Shu aber von ebenso entspannendem Charakter und im ganzen Körper wirkend, wie es nur bei wirklich altem Gushu-Material der Fall sein kann. Um wieder einen Vergleich wie beim Laos ins Feld zu führen: der Bang Dong Ji Gu Shu ist die Paradiesvogelblume, die beim örtlichen Floristen ausgestellt ist, der 970yo tree ist die Orchidee, die mitten im Wald wächst - der pure, reine Quellwasser-Aspekt kommt hier noch mehr als beim mind/switch zur Geltung - und diese Unverfälschtheit schätze ich sehr (wobei der Charakter-Aspekt natürlich immer Geschmacksache ist, dem einen liegt das mehr, dem anderen eher der Bang Dong). Für mich toppt der Tee den diesjährigen mind/switch nochmals deutlich, da er mehr in den Metriken Qi und Tiefe zu bieten hat, was mir wichtiger als Geschmack und Aroma sind - für mich ist der Tee in der Top 3 der 2024er Produktionen (nicht nur im Bezug auf Peters Tees sondern auf alle)! Ich bin gespannt, wie sich der Tee in den nächsten Jahren entwickelt: Teilnehmer der ersten Blind-Sample Runde konnten erleben, wie sich der 2020er Chafang Danzhu (also der selbe Garten wie der mind/switch) von einem (hinsichtlich Geschmacksebene) kaum trinkbaren Kraut hin zu einem großartigen Tee entwickelt hat, den so mancher für einen Guafengzhai gehalten hat!
Bewertung: 6-Sterne, Favorit