- Kategorie: Maocha
- Herkunft: Thailand
- Jahrgang: 2022
- pu-erh.sk (nicht mehr erhältlich)
Nach der 2022er Version des Tees war ich sehr gespannt auf die diesjährige Version - und da ich schon wusste, dass er eher zart ist, habe ich mich gleich für ein innen glasiertes Kännchen von Martin Hanus entschieden, was sich definitiv als vorteilhaft herausgestellt hat!
Aber von vorne: bereits das trockene Blatt hat ein sehr intensives, "exotisches" Aroma, was direkt klar macht, dass es sich um einen Thailand-Sheng handelt - interessanterweise verändert es sich im nassen Zustand stark und zeigt sich hier je nach Aufguss auch von ganz unterschiedlichen Seiten - mal erinnert es an grüne Bananen, mal (verrückterweise) an den Duft von frisch zubereitete Forellen in meinem liebsten Lokal in der Region (nirgends gibt es so gute Forellen!). Auch geschmacklich ist der Tee sehr wandelbar: je nach dem wie stark/sanft man ihn brüht reicht das Spektrum von in Wasser gelösten grünen Gummibärchen bis hin zu leicht bitter-adstringentem Pflanzensaft - auch wenn wie gesagt eher dezent ist hier für jeden was dabei und das Experimentieren macht viel Spaß! Am meisten hat mich aber das Qi des Tees überrascht: während es bei der 2022er Version eher etwas verhalten war, scheint es mir beim 2023er sehr ausgeprägt zu sein - kein Schlag ins Gesicht aber spätestens nach dem zweiten Aufguss fühlt sich mein Kopf so breit wie ein Sombrero an. Da Qi natürlich höchst subjektiv und von der Tagesform abhängig ist muss ich mir definitiv nochmals den 2022er vornehmen - glücklicherweise habe ich davon noch etwas in einem kleinen Ton-Topf (ebenfalls von Martin Hanus) lagern, auf Grund der Rarität aber kein Tee den ich häufig trinke. Wo sich beide Versionen aber ähnlich sind ist, dass sie beide schön viel Tiefe und Komplexität zu bieten haben, trotz des super-sanften Charakters - da macht sich definitiv das Alter der Bäume bemerkbar (wie alt genau sie auch immer sein mögen), denn obwohl es sich um einen super-frischen, recht grün produzierten Maocha handelt ist der null aggressiv. Da ist es auch absolut vernachlässigbar, dass die Textur des Tees eher leicht ist - in den für mich wichtigen Metriken kann der Tee punkten und macht klar, dass es sich um mit das beste Ausgangsmaterial handelt, das ich bislang hatte - hoffentlich gibt es irgendwann auch mal einen Bing davon, denn auch wenn das 202er mindSWITCH Maocha schon sehr gut ist (und insbesondere der 2021er mind_switch mein favorite Thailand-Sheng ist), ist das Material hier nochmals ein anderes Level!
Bewertung: 6-Sterne