• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: Laos
  • Jahrgang: 2024
  • Form: Bingcha, 200g (nur Sample vorhanden)
  • Puerh.uk

Dieses Jahr hat Paolo zum ersten mal Eigenproduktionen auf den Markt gebracht - wie zu erwarten war im super hochpreisigen Segment und alles special Gushu, Gaogan, Chawang whatever. Trotz entsprechender Preise hab ich mir davon je ein Sample gekauft, was nicht einfach nur in einem schnöden Tütchen wie üblich daher kommt sondern in einer kleinen Keramik-Dose mit Gravur und Co - ist zwar nett und beim "ersten mal" auch ein nettes Gimmick, aber dass sowas auch mit eingepreist werden muss ist sicher jedem klar 😉
Am meisten war ich (wie auch Matt) jedenfalls auf diesen Tee aus Laos gespannt - auch wenn es sich hier um Gushu Gaogan Chawang Danzhu Material handelt (man sind das viele Buzzwords in einer Reihe 🙈), ist vor allem die Herkunft aus Laos das spannende für mich. Die genaue Region wird zwar nicht preisgegeben, nur dass es in der Nähe zu Yiwu sein soll also wie z.B. der 2022er Seo Pen von FL oder der 2022er Laos Tianmenshan von TE - zugegeben halten sich die Erfahrungen mit Sheng aus Laos etwas in Grenzen, da ich von den beiden genannten abgesehen nur noch zwei 2014er von CS kenne (hier und hier), die etwas weiter landeinwärts liegen und DEUTLICH gröber sind als die 2022er (wobei gerade das etwas gröbere bei dem FL ja dafür sorgt, dass er spannender ist als die übrigen FL Produktionen, haha). Ich hatte daher also eher etwas wie die Thai-Shengs von prSK im Kopf als ich den Tee gebrüht habe, daher war ich dann doch ziemlich überrascht. Aber der Reihe nach: das Blatt sieht sehr gut aus - groß und kräftig, größtenteils recht dunkel wobei die Verarbeitung nicht ganz so sauber zu sein scheint wie bei CYH sondern eher in Richtung prSK geht, was an sich ja kein Makel sein muss, sondern eher den Charakter des Tees bestimmt. Daher wie gesagt die Assoziation zu den Thai-Shengs aber bereits das Aroma lässt aufhorchen: sehr süß und erinnert mich stark an Kaubonbons - keine groben, urigen oder rauchigen Noten. Der Tee startet dann sehr dezent, so dass ich schnell die Wassertemperatur trotz längerer Ziehzeit erhöhe aber dennoch bleibt der Tee auf der Geschmacksebene sehr dezent und verhalten süß - selbst wenn man den Tee richtig heftig pusht (sehr lange Aufgüsse mit heißem Wasser bei ordentlicher Dosierung) schafft man es nciht, dass der Tee bitter oder adstringent wird - definitiv ein Zeichen dafür, dass es sich um Material von wirklich alten Bäumen handeln muss (denn Xiaoshu Material wäre bei der Behandlung untrinkbar, wie wir es z.B. auf der diesjährigen Teezui bei manchen Tees erlebt haben 😅). Das Qi ist ebenfalls sehr subtil in der Wirkung und es braucht etwas, bis man es wahrnimmt, dann ist es aber schön entspannt - auch das stützt die Behauptung zum Alter wobei Paolo hier fairerweise kein genaues Alter nennt, da sich das eh nicht genau bestimmen lässt. Der Tee bietet ein gutes Maß an Tiefe aber die absolute Stärke ist die Textur: ich hab selten einen Tee mit so einer durch und durch weichen, geschmeidigen Textur getrunken - selbst wenn man ihn wie oben beschrieben entsprechend malträtiert bleibt diese beeindruckend zart und weich. So einen eleganten Tee hatte ich schon lange nicht mehr - und dass dieser aus Laos stammt hätte ich NIE erwartet! Mit etwa 2,09€/g (wenn man von den Sample-Dosen ausgeht) ist das zwar auch mit Abstand der teuerste Laos-Tee ever aber ich finde es wie bei den Thai-Shengs von Peter toll zu sehen, dass guter Sheng nicht auf Yunnan beschränkt sein muss.
Bewertung: 5-Sterne

2024 Laos Cha Wang (prUK) trockenes Blatt

2024 Laos Cha Wang (prUK) Details trockenes Blatt

2024 Laos Cha Wang (prUK) erster Aufguss

2024 Laos Cha Wang (prUK) späterer Aufguss

2024 Laos Cha Wang (prUK) deutlich späterer Aufguss

2024 Laos Cha Wang (prUK) viel späterer Aufguss

2024 Laos Cha Wang (prUK) Details nasses Blatt

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