- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Lincang, Lianxiang, Bangdong
- Jahrgang: 2022
- Form: Bingcha, 200g (nur Sample vorhanden)
- Puerh.uk
Nach dem Laos Chawang war ich auch auf diesen Tee sehr gespannt - abgesehen davon, dass es sich auch hier wieder um Gaogan Dnazhu Material handelt, ist das Alter des Baums spannend: 极古树 (JiGuShu) bedeutet so viel wie "extrem alter Baum" und ist quasi nochmals eine Stufe älter als Gushu - im Shop wird das Alter mit 800-1000 Jahren angegeben (natürlich mit dem Hinweis, dass das Alter schwer zu bestimmen ist und unterschiedliche Leute unterschiedliche Meinung dazu haben), womit der Tee in die selbe Klasse wie der 970 years old tea tree von prSK fällt, preislich liegt er mit 4,80€/g aber auf einem GANZ anderen Niveau.
Wenn man mal von Xigui absieht ist Bangdong eine der Regionen, die noch ein relativ weißer Fleck für mich ist: bislang hatte ich nur eine Hand voll recht mittelmäßiger Tees von dort, die kein kohärentes Bild ergeben haben. Daher find ich die gemüßig, matt-grüne Moos-Note auch durchaus interessant, die zusammen mit einer dezenten Süße eine etwas andere Geschmacksebene ergibt. Wenn man von der völlig anderen Geschmacksrichtung und Aroma absieht ergeben sich aber durchaus Parallelen zu dem Laos Chawang: auch der Bangdong ist ein eher dezenter Tee, den man noch so sehr pushen kann (allenfalls schafft man es einen Hauch Bitterkeit heraus zu kitzeln, was aber durchaus auch interessant ist, da mich das Ergebnis ein wenig an Walnüsse denken lässt) und das Qi, auch wenn ein Tick ausgeprägter, ebenfalls von einer angenehmen, super entspannten Natur ist. Da die Geschmackseben aber weniger "aufdringlich" ist als beim Laos Chawang und die Textur nicht ganz so ausgefallen wirkt der Tee insgesamt deutlich subtiler und ätherischer - er hat im positiven Sinne etwas von klarem Wasser, was ich beispielsweise auch an den mind/switch Tees von Peter sehr schätze. Wie schon beim Laos Chawang angesprochen zeigt der Tee sehr schön, dass bei richtig alten Bäumen (nach einer Hochphase irgendwo zwischen Dashu und Gushu) die Energie wieder ruhiger und entspannter wird - aber dennoch muss man im Kopf behalten, dass es natürlich regionale Unterschiede gibt und man nur weil ein Tee dezent ist gleich von super alten Bäumen stammen muss. Da solche Unterschiede schwer zu erklären sind, sind solche Tees als Referenz spannend - auch wenn der Tee an sich nicht 100% mein Geschmack trifft, da er zwar zweifelsohne von super Qualität ist, es ihm aber etwas an Charakter mangelt.
Bewertung: 5-Sterne