- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Manzhuan
- Jahrgang: 2007
- Form: Bingcha, 360g
- Bi Yun Hao (碧云号) (via Puerh Guy, nicht mehr erhältlich)
Auch wenn klar ist, dass einem relativ schnell das Tageslicht ausgeht (Fotos bei nicht-professionellem Kunstlicht taugen einfach nix), wenn man im Dezember um 16 Uhr mit einer Session startet, hatte ich da heute dennoch Lust zu, da ich bereits mittags Feierabend gemacht habe und nach einem ausgedehnten Spaziergang mit Frieda im Wald ein wärmender, schon etwas älterer Sheng ratsam schien. Und bevor es um den Tee geht etwas Off-Topic: wenn man das letzte Bild anschaut, sieht man gut einen Vergleich zwischen einem normalen Foto und dem Nachtmodus-Foto vom Pixel 8 (Pro) - auch wenn man da etwas Abstriche machen muss (z.B. die Textur des Teekännchens) ist der direkte Vergleich immer wieder beeindruckend. Ach und nochmals Danke an Robert für das süße kleine Vintage-Schälchen, das sich wunderbar als neutrale Kontroll-Cup eignet, denn das Volumen des Fingerhuts fällt nicht groß ins Gewicht 😉
Aber jetzt zum Tee: im Gegensatz zu den etwas abgefahreneren High-End Danzhu und Gaogan Produktionen von BYH ist der Manzhuan "nur" eine Gushu-Produktion wie z.B. der 2018er Zhengjialiangzi - dafür aber mit deutlich mehr Alter, was mich zusammen mit dem Fakt, dass ich Manzhuan generell sehr gerne mag zu dem Kauf "des großen Samples" bewogen hatte. Und wie man dem Blatt ansieht ist es auch schon schön gereift - auf den ersten Blick mehr als der fast gleich alte 2008er Manlin wobei der Vergleich etwas hinkt, da die Notiz nun auch schon wieder 2 Jahre zurück liegt 🙈 Jedenfalls startet der Tee recht dezent, so dass ich direkt ab dem zweiten Aufguss mit etwas heißerem Wasser und längerer Ziehzeit starte - aber auch dann bleibt er eher dezent. Was aber gar nicht schlecht ist, denn insgesamt ergibt sich bei dem Tee ein sehr schöner, ruhiger und entspannter Charakter: Geschmack und Aroma ist eine angenehme Mischung aus holzig-nussigen Noten und einer dezenten Süße (Walnusseis?), die Textur ist super weich und angenehm schwer, Tiefe und Qi sind zwar keine Überflieger aber in ausreichendem Maß vorhanden, dass man von einem vernünftigen Tee sprechen kann und da letzteres auch angenehm subtil-entspannt ist, passt das alles hervorragend zu der ruhigen Waldbaden-Stimmung während mein Gegenüber vor sich hin döst. Solche Tage sind gute Tage und der Tee hat einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen, weshalb ich ihn definitiv mag - aber um zu einer Wertung zu kommen, muss er sich mit dem extrem guten 2013er Manzhuan von prSK messen, der schlicht einfach nochmals ein ganz anderes Qualitäts-Level ist (für solch eine Produktion müsste man heute SEHR tief in die Tasche greifen, würde man denn überhaupt ran kommen) oder dem eigentlich recht einfach gestrickten 2004er Smokey Manzhuan Brick den EoT letztes Jahr ins Programm aufgenommen hat, der aber durch genau die richtige Rauchigkeit einen super tollen "out in the wild"-Charakter hat, daher schafft der Tee zwar keine Top-Bewertung, gelohnt hat sich der Kauf aber allemal 😊
Bewertung: 4-Sterne