- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Yiwu, Guafengzhai
- Jahrgang: 2021
- Form: Bingcha, 250g (nur Sample vorhanden)
- Tea Encounter
Entweder macht sich doch etwas bemerkbar, dass ich in letzter Zeit einige Tees von Yu getrunken habe und diese ja doch sehr zahm und elegant sind oder der Tee ist deutlich gröber, als die 2020er Version, aber ich war zugegeben etwas überrascht, wie rau der Tee im ersten Moment gewirkt hat. Einerseits hat er zwar eine leicht rauchig-wirkende Wildheit nicht unähnlich wie bei dem kürzlich beim 2019er Naka von prSK beschrieben, andererseits aber auch insbesondere für einen GFZ erstaunlich hohes Maß an Bitterkeit. Die typische Süße ist natürlich auch vorhanden, teilt sich aber die Bühne auf der Geschmacksebene mit der Bitterkeit - an sich ja nichts schlechtes, nur unerwartet - mich erinnert der Tee eher an den 2019er Laos Gushu von Tiago als an seine anderen GFZ wie z.B. die Gushu-Version aus dem selben Jahr. Allerdings schafft es der Tee nicht wirklich mich zu begeistern - für mich ist hier kaum ein Qi wahrnehmbar, weshalb ich nicht die Begeisterung von Matt teilen kann.
In dem Zug habe ich aber natürlich auch gleich ein weiteres Schälchen von Stefan getestet und bin sehr zufrieden: die Ascheglasur-Schicht ist so dick, dass das Schälchen recht neutral ist - lediglich in den ganz hohen Noten merkt man einen Unterschied im Parallelvergleich zum Schälchen mit "vollverglaster" Celadon-Glasur. Natürlich kann es durchaus noch sein, dass sich auf Grund der Zusammensetzung der Glasur mal noch überraschende Effekte mit manchen Tees ergeben könnten, aber diese dürften trotzdem deutlich dezenter sein als bei unglasierten Schälchen.
Bewertung: 3-Sterne