• Künstler: Stefan Andersson
  • Herkunft: Schweden
  • Eigenschaften: Holzbrand, jede Schale ist anders

Nachdem ich seit ich das neue kleine Kännchen von Petr Novák habe und somit auch das Schälchen von Stefan häufiger nutze, habe ich mich entschlossen ENDLICH zwei von den Teeschalen-Sets von Stefan zu kaufen, die ich schon seit Jahren regelmäßig im pu-erh.sk Onlineshop stalke, seit Peter sie vor vielen Jahren online gestellt hat. Während das andere Schälchen eher einfach ist, handelt es sich hier um 4 wirklich besondere Stücke, die jeweils aus einem anderen Material- und Stilmix bestehen und so einen ganz eigenen Charakter haben. Alles Stücke sind im Holzbrand in seinem Ofen im Stil eines chinesischen Dragon Kiln in Alvik entstanden - auf Youtube findet man auch ein kurzes Erklärvideo von Stefan zu seinem Ofen (zwar schon etwas älter aber trotzdem schön anzusehen und lehrreich).

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Das erste Schälchen (effektives Volumen 40-50ml) ist von der selben "Bauart" wie das andere Schälchen, d.h. ein grober, dunkler Ton in einer sehr flachen Form, jedoch stand dieses beim Brand ganz vorne im Ofen und hat daher sehr viel Asche abbekommen - wodurch es statt eines leichten Ascheanflugs eine dicke Ascheglasur hat. Im Inneren sogar so viel, dass sich ein grüner See aus geschmolzener Asche gebildet hat!

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Das zweite Schälchen (effektives Volumen 50-60ml) ist ebenfalls aus einem dunklen Ton, allerdings etwas feiner und dunkler und wurde mit einer Porzellan-Engobe versehen, die stellenweise eingeritzt wurde, damit der Ton darunter durchscheint. Die Engobe hat stellenweise eine etwas unterschiedliche Struktur (von samtig-matt bis faltig-grob) und Farbgebung, was durch die Reaktion mit Erlenholz-Asche entstanden ist. Da die Porzellan-Engobe nicht nochmals mit einer zusätzlichen Glasur versehen wurde, ist die Oberfläche gleichzeitig rau und feinporig - sehr spannend!

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Das dritte Schälchen (effektives Volumen ~80ml) wurde aus wieder einer anderen Tonmischung mit sowohl hellen als auch dunklen Anteilen geformt und wurde mit einer glasartigen Glasur versehen, die mit der Asche im Holzbrand reagiert hat und beim Abkühlen im Ofen (4 Tage!) ziemlich abgespacte, gelbe Kristalle entwickelt hat. An den Stellen, an denen der Ton durch die Glasur scheint (z.B. oben am Rand), wirkt dieser mit seiner körnigen Optik fast wie Granit.

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Das vierte Schälchen (effektives Volumen ~110ml) wurde aus zwei unterschiedlichen Ton-Arten geformt (ein sehr feiner, heller Ton oder Porzellan und einer mit einer dunklen Schamottierung), die sich beim Drehen zu einer Spirale vermischt haben, was man durch die Glasur sieht. Dabei handelt es sich um eine Celadon-Glasur von angenehm samtiger Haptik und eher gesetzterer Farbgebung, die Stefan nach einer alten Überlieferung gemacht hat - im Inneren sieht man gut, dass diese nicht 100% glatt ist, da Peter die Schale schon genutzt hat.

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Holzbrand-Schale (Stefan Andersson)

Jedem einzelnen Schälchen sieht man an, wie viel Mühe und Liebe zum Detail reingeflossen ist - alleine schon die extrem schwere (deutlich schwerer als die japanischen Varianten), handgemachte Eichenholz-Kiste, in der jedes Set verpackt war spricht hier Bände. Ich mag so etwas sehr - diese Mühe und Detailliebe sind es, die den Stücken eine Seele geben, die bei Massenware fehlt...

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