• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Puer, Zhenyuan, Laowushan
  • Jahrgang: 2006
  • Form: Bingcha, 400g (nur Sample vorhanden)
  • Xi Zi Hao (囍字號) (via The Jade Leaf)

Mal wieder ein Tee der Edel-Marke Xi Zi Hao (囍字號) - und zwar erfreulicherweise aus einer Region, aus der ich bislang nur zwei Tees (hier und hier) hatte: Laowushan (老乌山), was in der Region Zhenyuan (镇沅县), die wiederum zu Puer (普洱市) gehört - vielen Dank für das Sample Emilio! Wer meinen Blog schon eine Weile verfolgt wird gemerkt haben, dass ich XZH eher mit gemischten Gefühlen gegenüberstehe, da sie dazu neigen Tees "überzuproduzieren", sprich eine zu starke Verarbeitung (wie z.B. zu sehr Richtung Hongcha wie bei diesem Tee) nutzen, durch die teilweise der natürliche Charakter, der ja die Seele eines Sheng ist, verloren geht - andererseits gibt es aber auch sehr schöne Tees wie den 2006er Guangbie Laozhai Gushu.
Daher bin ich ohne große Erwartungen an den Tee herangetreten und wurde als erstes von einem sehr schönen, intensiven Aroma von sauberer Reifung und ordentlicher Fermentation überrascht: deftig, süßlich, tief holzig und etwas Leder erfüllt den Raum mit einer erstaunlichen Intensität obwohl das 50ml Kännchen von Chen Ju Fang (陳菊芳) auch nicht gerade zu meinen größten gehört (und auch das hübsche Teeschälchen von Jiri Duchek kaum größer als ein Fingerhut ist). Da das Blatt auch einen gewissen Anteil an schön goldfarbenen Knospen enthält ist es wenig erstaunlich, dass der Tee ähnlich wie der 1992er Gongting gestern in den ersten Aufgüssen sehr kräftig mit mächtig voller Textur startet. Auch hier dominiert eine schön holzig-süße Fermentationsnote, die mir gut gefällt - im Gegensatz zu dem Guangbie ist der Tee jedoch deutlich kräftiger und hat sogar noch etwas an Adstringenz, die zwar auf einem angenehmen Level ist, er jedoch daher nicht an die Eleganz des Guangbie herankommt. Neben dem bestimmenden Fermentations-Charakter des Tees fällt aber vor allem das Qi auf, das deutlich ausgeprägt bereits ab dem ersten Aufguss im Kopf zu spüren ist. Damit hat der Tee eigentlich bei mir schon gewonnen - dass er auch in Punkto Tiefe und Komplexität etwas zu bieten hat wiegt wiederum die nicht ganz überragende Ausdauer auf, denn auch wenn es sich hier im Gegensatz zum Gongting um "richtiges" Material handelt, lässt Textur und Intensität schon deutlich nach, wenn die Knospen erstmal "aufgebraucht" sind, dank der großen Blätter bleibt der Tee aber auch dann noch interessant und liefert weiterhin schöne, zunehmend süßer werdende Fermentationsnoten. Schöner Tee - und in Anbetracht der aktuellen Pu'erh Preise ist da auch ein Preis von 1,04€/g durchaus angemessen.
Bewertung: 5-Sterne

2016 Xi Zi Hao Laowushan trockenes Blatt

2016 Xi Zi Hao Laowushan Details trockenes Blatt

2016 Xi Zi Hao Laowushan erster Aufguss

2016 Xi Zi Hao Laowushan Details Aufguss

2016 Xi Zi Hao Laowushan späterer Aufguss

2016 Xi Zi Hao Laowushan deutlich späterer Aufguss

Details Celadon-Schälchen von Jiri Duchek Details Celadon-Schälchen von Jiri Duchek

2016 Xi Zi Hao Laowushan viel späterer Aufguss

2016 Xi Zi Hao Laowushan noch späterer Aufguss

2016 Xi Zi Hao Laowushan Details nasses Blatt

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