- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Miaojiu, Mangsheqing
- Jahrgang: 2016
- Form: Bingcha, 357g (nur Sample vorhanden)
- Private Produktion via Essence of Tea
Mangsheqing (蟒蛇箐) - eine Region von der ich zum ersten mal vor 3 Jahren gehört habe, als Peter seinen ersten Tee von dort veröffentlicht hat und abgesehen von den nachfolgenden Jahrgängen 2023 und 2024 (auch dieses Jahr wird es übrigens wieder ein Mangsheqing von prSK geben) hab ich auch noch nirgends Tee von dort (für uns im Westen zugänglich) gesehen. Dabei ist das wie die Posts zu den Tees zeigen eine wirklich spannende Region - manchmal schon seltsam: auch Huazhu ist z.B. so eine Region, die vollkommen unterrepräsentiert ist. Wobei auch bei EoT in der Beschreibung steht, dass diese Region erst in den letzten Jahren Bekanntheit erlangt hat und wie beim 2022er von Peter beschrieben ist die Region ziemlich abgelegen, daher durchaus nachvollziehbar, dass leichter zugängliche Gebiete wie LBZ und CO deutlich bekannter sind. Jedenfalls stammt auch dieser Tee, der von einem langjährigen Bekannten von David und Yingxi aus Jinghong produziert wurde (interessanter Fakt: auch Liu, Peters langjähriger Freund und Partner vor Ort in China lebt in Jinghong), ~~von Gaogan (高杆) Bäumen ~~aus dem Guoyoulin (国有林) Gebiet - ist mit 1,44€/g aber ein ganzes Stück preiswerter - was vermutlich dem Alter zuzuschreiben ist: 2016 wird das Maocha sicher noch deutlich preiswerter gewesen sein, als es heute der Fall ist, nachdem die Region bekannter geworden ist - ein Grund weshalb z.B. auch der 2013er Bingdao von Yu noch erschwinglich ist/war im Vergleich zu heutigen Produktionen.
Bereits vor dem ersten Aufguss wird klar, dass es sich hier um einen ungewöhnlichen Charakter-Tee handelt: das Blatt ist nahezu schwarz was nur noch von dem völlig abgefahrenen Rarenss 6 von Peter getoppt wird und hat ein mega interessantes Aroma von dunklen Beeren und Malzbier (ja wirklich!), was das absolute Highlight des Tees ist, dicht gefolgt von der Geschmacksebene, da sich auch hier die dunklen Beeren und ein Hauch Malzigkeit wiederfindet, unterstrichen von einer dezenten, wilden Süße. Gerade auf der Geschmacksebene kann der Tee viel Komplexität zeigen, denn die Beeren und das Malzbier wandeln sich schnell und viele der Facetten kann ich gar nicht genau benennen (muss ich auch nicht), aber alles ergibt ein sehr stimmiges "Dschungel" Gesamtbild, wie man es von den etwas abgefahreneren Gaogan Produktionen von prSK kennt - man könnte hier höchstens bemängeln, dass dieses initial sehr hohe Level nicht all zu lange gehalten werden kann aber auch später kann der Tee weiterhin geschmacklich überzeugen, wenn auch dezenter (tolle Grundblattnote!). Qi und Tiefe sind zwar überdurchschnittlich aber können nicht mit den prSK Produktionen mithalten (wobei diese ja auch deutlich jünger sind) - als Schwäche des Tees könnte man die etwas dünne Textur ansehen aber das ist halb so wild: ein toller, wirklich ungewöhnlicher Charakter-Tee, bei dem ich sofort zugeschlagen hätte, wenn mich das Qi mehr überzeugt hätte aber auch so spannend ist!
Bewertung: 5-Sterne
Nachtrag: EoT hat mich darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Tee NICHT um Gaogan-Material handelt sondern "nur" um normales Gushu-Material - hier hatte ich die Beschreibung im Shop falsch interpretiert (der Produzent ist auf Gaogan-Tees spezialisiert, dieser hier ist aber keiner).