• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan
  • Jahrgang: 2012
  • Form: Bingcha, 357g (nur Sample vorhanden)
  • Essence of Tea

Zwar kein Tee von diesem Jahr, aber da er zusammen mit dem diesjährigen Lineup (oder kurz vorher) in den Shop kam, teil des Proben-Paketes von EoT. Streng genommen auch keine Eigenproduktion von EoT, da der Tee vor ein paar Jahren von einem befreundeten Teehändler gepresst wurde aber was solls. Die genaue Herkunft des Materials wird jedenfalls nicht verraten, nur dass es aus einer Region östlich von Bulang (布朗) in der Nähe zu Myanmar stammt - und von "wirklich großen Bäumen" stammen soll. Interessant ist jedoch, dass besagter Händler aus Jinghong (景洪市), der Hauptstadt von Xishuangbanna stammt, wo es heiß und feucht ist, entsprechend ist der Tee im Vergleich zu anderen Shengs gleichen Jahrgangs weiter gereift ist (insbesondere natürlich bei denen mit EU-Lagerung), ohne jedoch den reduzierenden/gleichmachenden Effekt einer zu feuchten Lagerung (wie HK-Storage) zu haben. Das trockene Blatt ist braun mit einem leichten Silber-Schimmer - der jedoch nicht an der Feuchtigkeit liegt sondern an dem hohen Anteil behaarter Knospen, wie für die Bulang-Region typisch - und duftet markant süßlich mit einer Note wie es die EoT Shengs früher in Malaysia hatten. Und auch der Aufguss lässt Erinnerungen an jene Blütezeit von EoT wach werden, da der Tee etwas wie eine elegantere/gezähmter Version des 2012er Baotang wirkt: es dominiert ein Wechselspiel aus Bitter und Süß, gepaart mit einer warmen, holzigen Würze mit leicht pilziger "Malaysia-Note" (wer die 2012er/2014er Shengs von EoT kennt weiß was ich meine) und medizinischen Kräuter-Noten. Alles jedoch eher recht dezent, das markanteste ist die Bitterkeit mit einem eindeutigen Bulang-Charakter (ähnlich wie z.B. bei dem 2012er Bulang von EoT nur deutlich sanfter) - dazu ist der Tee nicht sonderlich schwer aber wunderbar weich (trotz der Bitterkeit) und trotzdem "gehaltvoll": auf subtilere Art lässt er die Kraft durchblicken, was man direkt evtl. am ehesten an dem äußerst hartnäckigen Schaum sehen kann - dieser bleibt minutenlang und auch ohne Flüssigkeit in Form (siehe Detailbilder). Ähnlich verhält es sich mit dem Aroma: es ist weder sonderlich markant/exotisch/penetrant noch besonders stark in der Intensität aber trotzdem riecht der ganze Raum (und in folge dessen die ganze Wohnung, da im Grund mit Ausnahme des Bads alles ein Raum ist) nach dem Tee - warm, holzig (irgendwie etwas wie Süßholz), pilzig ... sehr behaglich! Was den Tee aber erst so richtig gut macht, ist das intensive, entspannende Qi, das perfekt zum generell ruhigen Charakter des Tees passt - nicht ganz so kräftig wie beim 2019er Rareness 5 von prSK oder dem diesjährigen Bai Hua Qing von EoT aber trotzdem eine sehr ordentliche Nummer. Letzterer bietet zwar meiner Meinung nach mehr, ist aber auch fordernder, etwas für wenn man sich wirklich intensiv mit dem Tee auseinander setzen möchte - der "Cloud Watching" ist ein ruhiger, entspannter Tee für den der Name perfekt gewählt ist: man möchte einfach nichts weiter tun (müssen) als den Tee zu trinken und die Wolken vorbeiziehen sehen - und ggf. etwas nostalgisch an die "gute alte Zeit" denkt (als EoT noch Spitzen-Pu zu aus heutiger Sicht lächerlich geringen Preisen in Malaysia angeboten hat). Hätte ich die Möglichkeit würde ich mir von dem Tee definitiv ein Bing zulegen - aber 300$ sind mir für ein Glückspiel-Los zu viel...
Bewertung: 6-Sterne

2012 Cloud Watching (EoT) trockenes Blatt

2012 Cloud Watching (EoT) erster Aufguss

2012 Cloud Watching (EoT) zweiter Aufguss

2012 Cloud Watching (EoT) dritter Aufguss

2012 Cloud Watching (EoT) späterer Aufguss

2012 Cloud Watching (EoT) deutlich späterer Aufguss

2012 Cloud Watching (EoT) viel Späterer Aufguss

2012 Cloud Watching (EoT) Details Aufguss

2012 Cloud Watching (EoT) Details Aufguss 2

2012 Cloud Watching (EoT) Details nasses Blatt

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