• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Menghai, Bulang
  • Jahrgang: 2005 (Maocha von 2005, gepresst 2013)
  • Form: Bingcha, 357g (nur Sample vorhanden)
  • He Qing Xiang (via TheTea.pl)

Während ich den Changtai von gestern bereits als "Old School" bezeichnet hatte, legt dieser Tee nochmals eine Schippe drauf: Man wird von einem intensiven Weihrauch-Aroma begrüßt und der Aufguss hält ein richtig fettes Brett aus warmem Leder, feuchtem Holz, Räucherwerk und einer mentholigen Bitterkeit (Bulang, what else?) bereit - Old School Charakter aber auf höchstem Niveau! Richtig gut gelungen ist bei dem Tee, dass er sich diesen derben Charakter bewahrt aber NICHT in die sauer-adstringente Schiene rutscht, wie es bei (Massenwaren-)Factory-Shengs oft der Fall ist. Als waschechter Bulang kommen hier natürlich auch Freund gepflegter Bitterkeit auf ihre Kosten, wobei sie nach über 15 Jahren mittlerweile doch schon etwas gezähmter ist, als bei manch jungem Kollegen. Bulang-typisch geizt der Tee auch nicht mit Energie - allerdings würde ich doch eine Abgrenzung zu dem machen, was ich üblicherweise als Qi bezeichne, es ist mehr ein generell kraftvoller Tee, der belebt. Interessant ist auch, dass die Rauchigkeit hier sehr klar von einer Weihrauch/Räucherwerk-Qualität ist und nicht von einer wilden Lagerfeuer-Art wie z.B. bei dem 2015er XiaoShu LinCang von prSK (diese Rauchigkeit liebe ich!) - das hat einen leichten Off-Noten-Touch (wenn auch nicht wirklich störend), mag aber auch daran liegen, dass der Tee "nachträglich" gepresst wurde (d.h. das Maocha wurde zunächst 8 Jahre so gelagert, bevor es zu Bings gepresst wurde) - das hat oft einen etwas seltsamen Effekt auf die Tees wie z.B. eine eigentümliche Trockenheit. Dadurch (und durch das etwas dezente Qi) erreicht der Tee zwar nicht ganz das Level des 2004er Yunnan Arbor Wild Tea von Liming, aber dennoch ein sehr schöner Charakter-Tee!
Bewertung: 5-Sterne

trockenes Blatt

erster Aufguss: da der Rye-Fingerhut von Jiri Duchek nicht ganz neutral ist, hier parallel die Probe mit einem neutralen Prozellan-Schälchen von Andrzej Bero

zweiter Aufguss: im Rye-Fingerhut gefällt mir der Tee besser - die Bitterkeit ist breiter und etwas weniger scharf

dritter Aufguss

späterer Aufguss

deutlich späterer Aufguss

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