- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna
- Jahrgang: 2000
- Form: Bingcha , 380g (nur Sample vorhanden)
- Tongqing Hao (同庆号) (via The Chinese Tea Shop)
Der eigentliche Grund für die Bestellung bei The Chinese Tea Shop war die Suche nach weiteren Tongqing Hao Quellen (da eBay und Taobao auf Grund der Fragwürdigkeit der Quellen und Zoll-Problemen beim Import von Tee aus China nicht in Frage kommen) - im Shop wird der Tee zwar als Tong Xing Hao in romanischen Buchstaben gelistet, die chinesischen Zeichen 同慶號 (oder 同庆号 in den vereinfachten Zeichen) auf dem Wrapper und auf dem Sampel sind aber identisch. Leider scheint es sich hierbei jedoch um den letzten Rest des Tees gehandelt zu haben, da das Sample größtenteils aus festen Brocken aus der inneren Bing-Unterseite bestand (immerhin aber auch ein bisschen etwas von der Oberseite mit einem Teilstück des Neifei und schöneren Blättern) und der Tee nun ausverkauft ist.
Jedenfalls wird direkt beim ersten Aufguss klar, dass es sich um einen äußerst derben Sheng handelt: viel Räucherspeck im Aroma, wovon sich die Rauchigkeit auch im Geschmack wiederfindet, null Blumigkeit oder Süße aber dafür einiges an Leder und etwas schwer zu greifendes, leicht medizinisches aber recht schweres. Die Rauchigkeit hat einen sehr ähnlichen Charakter wie die Rauchigkeit des 2011er Private Order BGT von Liming, den Peter über seinen Kontakt in Taiwan im Angebot hatte - wenn auch deutlich weniger fruchtig (wie gesagt, Räucherspeck und nicht Räucherobst). Und auch wenn die Derbheit in den ersten Aufgüssen locker auf dem Level des 2006er Pasha ist, bei dem schon so mancher Tee-Freund die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat, so gefällt mir der Tee doch oder vermutlich gerade deshalb ziemlich gut. Er mag zwar nicht auf dem Level des 2005er Jubiläums-Bings (ebenfalls von Peter) sein, aber er hat ein sehr deftiges "old school"-Feeling - so stell ich mir einen ordentlichen (klassischen) Factory Sheng vor (die High-End Geschichten wie z.B. die kürzlich getrunkenen Shengs von Bajiaoting sind ja doch ein eher neues Phänomen), keine 7542er-Plörre. Ab dem dritten/vierten Aufguss wird der Tee dann etwas freundlicher und es kommt tatsächlich eine dezente, an getrocknete Pflaumen erinnernde Süße auf, allerdings zu dem Preis einer leichter werdenden Textur - aber im Gegensatz zu dem 90er Ding Xing Hao von gestern bleibt sie trotzdem auf einem vernünftigen Niveau und der Tee lässt sich noch eine ganze weile gut trinken. Das Qi macht vor allem zu Beginn ordentlich wach - leider kein entspannendes aber dennoch besser als (quasi) keines wie bei dem 70er Kampfer-Sheng - für mich daher auch wenn nicht so "spannend" wie die anderen beiden der beste Tee der 3 Sampels nur leider ohne Möglichkeit für Nachschub...
Bewertung: 4- oder 5-Sterne