• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Gedeng
  • Jahrgang: 2024, Herbsternte
  • Form: Bingcha, 200g
  • pu-erh.sk

Nachdem die 2024er China-Sheng von Peter auch dieses Jahr wieder absolut klasse waren hat er nun (bzw. demnächst) auch 3 Herbst-Sheng im Angebot - das besondere daran ist aber, dass diese wie der großartige 2020er Mansa (auch wenn das ein Jahresübergreifender Blend und kein reiner Herbst-Sheng war) mit Pangxiejiao (旁鞋脚) aka Krabbenscheren versetzt sind. Davon bin ich ein großer Fan (was eigentlich lustig ist, da ich sie alleine nicht so spannend fand aber da gibt es sicher auch Unterschiedliche Qualitäten), da sie dem Tee etwas leicht kerniges geben und auch schon bei manchen Shengs der "Masterpiece Era" als Geheimzutat für eine besonders gute Reifung gesorgt haben sollen war ich auf diese Tees besonders gespannt - insbesondere auf den Gedeng, da ich davon auch schon die Frühjahrsversion liebe (tbh hab ich generell eine Schwäche für Gedeng)!
Schaut man sich das Blatt an und findet ein Pangxiejiao-Ästchen (auf dem Detailbild unten in der Mitte ist eines zu sehen) fällt auf, dass dieses nicht mehr so ganz grün ist: das liegt daran, dass diese bereits "vorgereift" sind und nicht von diesem Jahr stammen. Die Entscheidung Herbstmaterial für diesen Blend zu nutzen war denke ich sehr smart: auch wenn man dem Tee bis auf eine etwas höhere Adstringenz (das war z.B. auch der prägnanteste Unterschied zwischen dem 2019er Rareness 5 und der 2019er Rareness 5 Autumn) nicht anmerkt, dass es ein Herbst-Sheng ist (im Sinne wie man es bei Herbst-Shengs von manch anderem Produzenten merkt, dass sie eindimensional, flach und schwach sind), unterscheidet sich der Tee doch deutlich von der Frühjahrsversion. Während diese durch eine ungeahnte Fruchtigkeit glänzt (natürlich trotzdem gefolgt von der typischen Gedeng-Bitterkeit) ist diese bei der Herbstversion herber und stellt die Bitterkeit mehr in den Mittelpunkt der Geschmacksebene wo das Kernige der Pangxiejiao hervorragend dazu passt. Matteos Kännchen und Schälchen sorgt hier nochmals für einen gewissen Lupen-Effekt, daher parallel dazu auch ein recht neues Schälchen von Martin Hanus (das ich btw erst zwei mal genutzt hatte und am Anfang war es schneeweis - was hat er dieses mal wieder für eine verrückte Krakelee Engobe/Glasur genutzt?). Dazu ein schön kräftiges Qi, das zwar nicht ganz so intensiv wie bei der Frühjahrsversion ist aber dafür sehr entspannt im Charakter ist, ausreichend Tiefe und Komplexität um ihn spannend zu machen/halten und auch wenn die Textur nicht so krass ist wie bei der Frühjahrsversion dennoch sehr ordentlich. Insgesamt gefällt mir der Tee wirklich sehr sehr gut und gibt mir ähnliche Vibes wie der 2020er Mansa - wenn man dazu noch bedenkt, dass der Tee preislich ziemlich attraktiv sein wird (da Herbstmaterial) werde ich mir davon auf jeden Fall etwas zulegen!
Bewertung: 5-Sterne, Favorit

Nachtrag: gesagt, getan - zusammen mit den anderen Herbst-Tees kam der Gedeng diese Woche an, daher hab ich das erste Bild aktualisiert, da mir die Wrapper so gefallen, es für ein Update aber noch zu früh ist.

2024 Gedeng Autumn (prSK) trockenes Blatt und Bing

2024 Gedeng Autumn (prSK) Details trockenes Blatt

2024 Gedeng Autumn (prSK) erster Aufguss

2024 Gedeng Autumn (prSK) späterer Aufguss

2024 Gedeng Autumn (prSK) Details Aufguss

2024 Gedeng Autumn (prSK) deutlich späterer Aufguss

2024 Gedeng Autumn (prSK) viel späterer Aufguss

2024 Gedeng Autumn (prSK) Details nasses Blatt

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