- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: Thailand
- Jahrgang: 2023
- Form: Bingcha, 357g (nur Sample vorhanden)
- pu-erh.sk
Nachdem der aktuelle mind/switch schon ziemlich herb war habe ich heute gleich zum kleinen Duanni Kännchen gegriffen, um der Adstringenz entgegenzuwirken aber ich muss sagen, ich wurde positiv überrascht!
Die Pressung ist zwar wie beim mind/switch schon auch seht hart aber wie man auf den Bildern erkennen kann irgendwie trotzdem nicht ganz so extrem - es sind mehr intakte Blätter beim Lösen dabei. Peter hat dazu eine interessante Theorie auf der Produkt-Seite stehen: sowohl der mind/switch als auch der Pang San Zhou wurden mit der gleichen Stärke gepresst, wobei wie schon erwähnt der mind/switch eindeutig mehr "zusammengepappt" ist - der Theorie nach weil desto älter der Teebaum oder desto "wilder" (gemeint sind wirklich wild wachsende Bäume im tiefen Urwald, keine Bäume die nur nicht zurück geschnitten wurden) desto mehr Saft enthalten die Blätter, was zu mehr verkleben der Blätter beim Pressen führt. Lustigerweise hatten wir ein ähnliches Thema erst kürzlich in einer Diskussion mit zwei Teefreunden und auch wenn es da um die Restfeuchtigkeit des Tees ging, die nicht durch eine stärkere Pressung beeinflusst werden sollte, könnte an dieser Theorie doch etwas dran sein, wenn man sich wirklich wilde Tees wie den Rareness 6 oder den Baifuzangcang Taichi Chawang anschaut: auch dort (vor allem beim Rareness 6) sind die Blätter deutlich verklebter als bei anderen Tees und der BFZC ist nicht so extrem fest gepresst.
Wie dem auch sei: jedenfalls merkt man den Unterschied vom intakteren Blattgut: der Tee ist der 2022er Version deutlich ähnlicher und man hat die wunderbar exotischen Fruchtnoten, die Thai-Shengs auf der Geschmacksebene für mich so reizvoll machen und gerade wenn man die letzten Versionen von Peters Thai Shengs mit den ersten aus 2020 vergleicht kann man auch deutlich die Verbesserungen im Produktionsprozess (mit Ausnahme der zu starken Pressung) erkennen. Auch das Aroma ist wieder mal toll - für mich sind das regelrechte "Sommer Tees" durch diese frische Fruchtigkeit! Dazu bietet der Tee trotz einer gewissen Aggressivität (vor allem auf Grund der Adstringenz durch den Bruch) eine schöne Textur - das Qi ist einen tick schwächer als beim mind/switch aber da dieser in der letzten Session nicht so gut weg kam (bei Gelegenheit kommt definitiv noch ein Update!) ist der Unterschied im Vergleich zu den letzten Jahren geschrumpft - gerade wenn man mehr wert auf die Geschmacksebene legt ist das ein toller Tee, wo man viel fürs Geld bekommt. Etwas Abzug für die nicht-optimale Pressung muss dennoch sein ;-)
Bewertung: 4-Sterne