• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Yiwu, Guafengzhai, Tongqinghe
  • Jahrgang: 2021
  • Form: Bingcha, 200g (nur Sample vorhanden)
  • Tea Encounter

Tongqinghe (同庆河) gehört zur Dorfgemeinschaft Guafengzhai (刮风寨) und liegt somit mitten im Herz einer der gefragtesten Yiwu-Regionen und in Anbetracht dessen, was für Preise für Gushu Sheng aus der Tongqinghe-Region aufgerufen werden kann es sich hier nicht um Material von all zu alten Bäumen handeln - was Tiago auch offen kommuniziert: "Not from the oldest trees, but not youngest either." - das klingt nach Zhongshu aber die Definition sowie die Altersangaben sind wie wir wissen natürlich sehr schwammig. Davon sollte man sich jedenfalls nicht abschrecken lassen - wie andere Tees beweisen muss es nicht immer Ultra-Highend sein, damit es ein hervorragender Tee ist!
Das nasse Blatt hat einen vertrauten Duft, den ich aber nicht klar zuordnen kann - irgendwie intensiv fruchtig, ohne jedoch sonderlich süß oder reif zu wirken. Um so erstaunlicher ist, dass sich diese Fruchtigkeit kaum im Geschmack wiederfindet - das Geschmackserlebnis ist ohnehin erstaunlich, wenn man bedenkt dass es sich hier um einen Yiwu Sheng handelt: wenig süß, primär "brotig" - durch eine leichte Adstringenz werden eher Assoziationen zu Sauerteig statt Weißbrot geweckt. Das passt gut zu einer "körnigen" Note: so ergibt sich für mich das Gesamtbild von einem deftigen Sauerteig-Vollkornbrot mit einem Hauch Marmelade (etwas Süße und Fruchtigkeit ist schließlich doch vorhanden). Je nach Schälchen ergibt sich nochmals ein etwas anderer Eindruck: im Porzellan-Schälchen von Andrzej Bero tritt die Adstringenz und damit die Fruchtigkeit deutlicher zu Tage, wohingegen diese im Rye-Fingerhut von Jiri Duchek deutlich weniger ausgeprägt ist, dafür wirkt hier die Textur des Tee deutlich weicher und runder - beides passt gut zu diesem Tee! Diese Brot-Note kenn ich zwar durchaus von anderen Yiwus aber in dieser Konzentration ist ungewöhnlich - aber dennoch schafft es der Tee nicht, mich so richtig zu überzeugen: im Gegensatz zu Matt spüre ich hier kaum Qi und auch in Punkto Tiefe bietet der Tee im Vergleich zu anderen nicht viel. Seine Stärken liegen ganz klar im ungewöhnlichen Geschmacksprofiel und einer ordentlich schweren Textur - und dafür ist der Preis mehr als angemessen!
Bewertung: 3-Sterne

2021 Tongqinghe (TE) trockenes Blatt

2021 Tongqinghe (TE) erster Aufguss

2021 Tongqinghe (TE) zweiter Aufguss

2021 Tongqinghe (TE) dritter Aufguss

2021 Tongqinghe (TE) späterer Aufguss

2021 Tongqinghe (TE) deutlich späterer Aufguss

20211016_102130 Details

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