- Kategorie: Hongcha
- Herkunft: Thailand
- Jahrgang: 2021
- Form: Lose oder als Bingcha, 357g
- Besonderheit: Sonnentrocknung (Shai Qing)
- pu-erh.sk
Als letzter im Bunde der 2021er Thai-Tees von Peter ist heute der Hongcha dran - diesen gibt es sowohl in loser Form als auch in gepresster. Ich hatte beide Varianten schon mal getrennt voneinander und meinte Unterschiede festzustellen, daher heute mal in der Parallelverkostung - exakt der selbe Tee mit lediglich der Pressung als Unterschied, das ist natürlich ein spannendes "Studienobjekt"! Aber vorab noch zwei interessante Fakten zum Tee: zum einen handelt es sich um das selbe Material wie die Thai-Shengs und zum anderen hat der Tee wie die Shengs von Yu eine Sonnentrocknung erfahren.
Auch wenn der Brocken vom Bing gelöst wurde, sieht man noch sehr deutlich, welcher Tee vom Bing stammt: die Blätter vom losen Tee auf der hellen Teerutsche sind deutlich ausladender und weniger zerknittert. Spannend ist, dass abgesehen von der Optik auch schon im Aroma des trockenen Blatts ein deutlicher Unterschied wahrnehmbar ist: während der Bing-Tee intensiv nach Schokolade duftet mit leichten Rotwein-Nuancen ist es bei dem losen Tee genau umgekehrt - hier dominiert der Rotwein-Duft und wird durch etwas Schokolade ergänzt (der Name der Tees ist auf jeden Fall nachvollziehbar, da das doch der gemeinsame Nenner beider Varianten ist). Wenig überraschend startet der Bing-Tee auch etwas dezenter im ersten Aufguss, da ich beide mit identischen Parametern aufgegossen habe und hier das Blatt halt doch etwas länger zum entfalten braucht Ab dem zweiten Aufguss sind sie aber gleichauf und auch hier sind die Unterschiede unübersehbar: der lose Tee wirkt etwas breiter und ausbalancierter wohingegen der Bing-Tee eindeutig kräftiger und schwerer ist mit einer stärker ausgeprägten leicht floralen Spitze - ab dem vierten Aufguss gleichen sie sich dann an wobei der gepresste Tee etwas länger durchhält. Schwer zu sagen, welcher davon jetzt der "bessere" ist, aber ich tendiere als Sheng-Monoteeist doch etwas zum gepressten Tee - einfach weil jeder Tee besser ist, wenn er gepresst ist, haha. Aber Spaß bei Seite: beides sind wirklich sehr schöne Hongchas, die mir wirklich gut gefallen - ich hatte letzte Woche einen durchaus interessanten nicht-geräucherten Lapsang Souchong (vielen Dank an dieser Stelle für das Sample!), aber das Bedürfnis, diesen nochmals trinken zu wollen verspüre ich nicht - bei dem Tee von Peter ist das anders, da werde ich mir (obwohl es kein Pu ist!) auf jeden Fall ein paar Gramm kaufen und das will etwas heißen. Er kommt zwar nicht an seinen unglaublichen Huazhu Yesheng Hongcha von vor 2 Jahren ran, gefällt mir aber definitiv besser als die Version von letztem Jahr und ist somit für meinen Geschmack sogar fast auf dem Level von dem 2019er Naka Hongcha.
Bewertung: 4- oder 5- Sterne
Details trockenes Blatt Bingcha-Version