• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Yiwu, Gaoshanzhai
  • Jahrgang: 2021
  • Form: Bingcha, 200g
  • Besonderheit: Sonnentrocknung (Shai Qing)
  • Jinsong Yu (via Shui Tang oder Tee-Kontor-Kiel)

Bei Yu ist Gaoshanzhai (高山寨) ja eine Konstante im jährlichen Lineup - und nachdem sich mit dem 2017er von Yu sich die Region auch so richtig für mich erschlossen hat (die 2018er Version hatte ich 3 Jahre früher kennen gelernt und auch wenn ich das damals als guten Tee wahrgenommen habe, ist der Funke nicht übergesprungen - die Notiz muss ich unbedingt aktualisieren), hab ich nicht lange gefackelt und gleich einen Bing von der diesjährigen Ernte mitbestellt ... es dürfte sicherlich interessant sein, wie sich beide Tees in den kommenden Jahren entwickeln.
Wie man dem Namen unschwer entnehmen kann ist Gaoshanzhai (高山寨), was wörtlich so viel wie "Dorf des hohen Berges" bedeutet, eines der höher gelegenen Dörfer in Yiwu und wird sowohl von den Han als auch von den Yi bewohnt. Das Blatt ist in bester Yiwu-Manier schön groß und dunkel - die Pressung wirkt überraschend fest, das Binghole ist so tief/ausgeprägt, dass man in der Mitte an ein paar Stellen tatsächlich durchsehen kann - das erinnert mich schon etwas an die 2020er China-Shengs von prSK. Jedenfalls hatten wir vor 2 Wochen auch wieder festgestellt, wie unterschiedlich die 2017er und 2018er Version sind: der eine (2017) ätherisch grün leicht und mit toller Brombeernote, der andere (2018) schwer voll und subtil. Nachdem die 2020er Version eher in die selbe Richtung wie der 2018er ging (bei einem kleinen Sample ist das natürlich immer etwas schwer zu beurteilen) scheint Yu mit dem 2021er eine richtig tolle Mischung gelungen zu sein: zwar auch hier keine so ausgeprägte Brombeer-Note wie beim 2017er aber trotzdem eine schöne subtile Frucht-/Beeren-Note und dazu die weiche Schwere in der Textur der 2018er Version, ohne dabei jedoch an Leichtigkeit im Charakter zu verlieren. Das ganze gepaart mit einer sehr schönen, tiefen Süße und gefühlt von allen Yu Gaoshans das stärkste Qi (Erinnerung: Yu-Skala, nicht prSK-Skala) - mir gefällt er mindestens so gut wie der 2017er, vielleicht sogar noch einen Tick besser (aber um das zu beurteilen muss ich ihn erst noch ein paar mal trinken). Der Tee schlägt genau in die Kerbe, die mir (neben der einfachen Befriedigung, die ein richtig bitteres Kraut verschafft) am besten gefällt: ein ruhiger, dezenter Tee mit viel Tiefe und entspannendem Qi wie z.B. der Alltime-Favorite Rareness 5 oder der 2020 Unicorn (was nebenbei auch noch der mit Abstand beste Tee von W2T ist, den ich kenne). Natürlich ist ein Yibang Guoyoulin wie gestern etwas bombastisches aber genau das ist es, was die Tees von einander unterscheidet: der Gaoshanzhai braucht keinen Bombast um gut zu sein und das ist die Kunst von solchen Tees.
Bewertung: 5- oder 6-Sterne, Favorit

2021 Gaoshan (Yu) trockenes Blatt und Bing

2021 Gaoshan (Yu) Details trockenes Blatt

2021 Gaoshan (Yu) erster Aufguss

2021 Gaoshan (Yu) zweiter Aufguss

2021 Gaoshan (Yu) dritter Aufguss

2021 Gaoshan (Yu) Details Aufguss

2021 Gaoshan (Yu) späterer Aufguss

2021 Gaoshan (Yu) deutlich späterer Aufguss

2021 Gaoshan (Yu) viel späterer Aufguss

2021 Gaoshan (Yu) Details Kännchen

2021 Gaoshan (Yu) noch späterer Aufguss

2021 Gaoshan (Yu) Details nasses Blatt

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