• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Lincang, Shuangjiang, Mengku, Xiaohuangtian (?)
  • Jahrgang: 2017
  • Form: Bingcha, 357g (nur Sample vorhanden)
  • Hong Jun Tan (via Nannuoshan)

Nun, nachdem Jo im Video ja meint, dass das einer seiner Favoriten seiner Selektion ist ("a real complete tea") konnte ich ja kaum anders, als davon auch ein Sample zu bestellen - auch wenn mich der Flieder-Hinweis etwas abgeschreckt hat ;-)
Im Shop liest sich die Beschreibung ja sehr "reichhaltig", wobei ich Gabriele beim ersten Aufguss zustimmen muss: er ist sehr leicht und zurückhaltend. Ab dem zweiten Aufguss öffnet er sich aber schnell und neben den gefürchteten blumigen Noten (die sich zum Glück als nicht so Erdrückend wie ein Fliederbusch herausgestellt haben) zeigt sich auch eine schöne, wenn auch eher dezente Fruchtigkeit - insgesamt recht leicht, was vielleicht der Hintergrund von dem Zitronen-Sorbet in der Beschreibung sein könnte (denn Zitrone finde ich keine). Sehr gut gefällt mir das Aroma vom nassen Blatt: leicht fruchtige Anzeichen einer beginnenden Fermentation - sehr angenehm! Die größte Stärke des Tees ist jedoch (zumindest für mich) seine sehr weiche Textur, die zumindest mit "schwerem" Wasser trotzdem genügend Gewicht besitzt. Insgesamt ein äußerst freundlicher Tee, der selbst wenn man ihn sehr lange/kräftig brüht kaum Bitterkeit bildet - daher ein guter Sheng für Anfänger. Einziges Manko: der Tee hat (zumindest in der Session heute) so gut wie keine Energie - für mich der entscheidende Faktor bei einem Puerh - und dadurch, dass er so gefällig ist, könnte er für den ein oder anderen (mich eingeschlossen) zu langweilig sein. Der Dong Banshan und Xi Banshan finde ich hier deutlich spannender, obwohl qualitativ sicher auf dem selben Level.
Von dem Hersteller "Hong Jun Tan" hab ich zwar zuvor noch nichts gehört aber bei einer Blindverkostung hätte ich jedenfalls nicht auf einen Factory Sheng getippt sondern eher in Richtung Boutique-artigem Produzenten wie Fangmingyuan / Feng Ya Ming Yuan - das Blatt wurde nicht in einem Häcksler zu dem immer gleich-schlechten Blend verwurstet (fairerweise muss man sagen, dass diese Betrachtungsweise nicht für die in letzter Zeit aufkommenden High-End Produktionen der großen Factorys gilt sondern für die Durchschnitts-Massenware) sondern wurde ordentlich verarbeitet und die Qualität ist ebenfalls ordentlich - allerdings ist er natürlich trotzdem Lichtjahre von Liebhaber-Produzenten wie Peter (prSK) oder Yu entfernt: diese Tees haben eine "Seele", die ich hier nicht finde - ähnlich wie bei Keramik Unikate von Künstlern einfach etwas komplett anderes sind, als maschinell hergestellte Ware, sei diese auch noch so gut. Aber wie gesagt, für Anfänger sicherlich ein guter Einstiegs-Tee!
Bewertung: 3-Sterne

2017 Su Xin trockenes Blatt

2017 Su Xin erster Aufguss

2017 Su Xin zweiter Aufguss

2017 Su Xin späterer Aufguss

2017 Su Xin deutlich späterer Aufguss

2017 Su Xin Details

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