- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Menghai, Mengsong, Huazhu
- Jahrgang: 2021, Herbsternte
- Form: Bingcha, 200g
- Xun Yun Hao (號雲號) (via Tea Mountain)
Das ist ein Tee von einem für mich bislang unbekannten Produzenten - wenn ich das richtig sehe Xun Yun Hao (號雲號), so ganz sicher bin ich mir aber nicht da nirgends explizit erwähnt und "Schönschrift"-Zeichen vom Wrapper abzulesen immer etwas tricky ist - von dem ebenso bislang unbekannten Verkäufer/Produzenten Tea Mountain aus Tschechien. Vom Prinzip her scheint es ähnlich wie bei TheTea.pl zu sein: primär eher Händler mit Tees von XZH etc. im Angebot aber auch ein paar eigene Produktionen. Da es ein Sheng vom Huazhu Liangzi Shan (滑竹梁子山) ist habe ich nicht erst ein Sample bestellt sondern gleich zum Bing gegriffen: mit Huazhu habe ich bislang ausschließlich sehr gute Erlebnisse gehabt, allen voran natürlich der großartige 2019er Huazhu Danzhu oder der 2015er Huazhu Liangzi von prSK aber auch der 2019er Huazhu Gushu von TTpl (neben Peter einer der wenigen westlich ausgerichteten Händlern, die Tee von dort anbieten). Im Gegensatz zu allen anderen handelt es sich hier jedoch um einen Herbst-Tee, was der Sache noch ein Novum hinzufügt und mit einem Preis von 0,35€/g muss man auch nicht seine Großmutter für verpfänden. Der Huazhu Liangzi Shan ist übrigens mit 2429m der höchste Berg in Xishuangbanna - die Bäume für diesen Tee wachen laut Shop auf einer Höhe von 1600-1950m.
Aber nun zum Tee: Das Blatt sieht gut aus - auf den ersten Blick nicht all zu grün aber auch nicht so dunkel wie manch anderer, irgendwo zwischen prSK und TTpl (wobei man natürlich beachten muss, dass es sich hier um die Herbsternte handelt) und hat ein schönes deftig-süßes Aroma. Süße ist auch ganz klar das Hauptmerkmal des Tees: eine tolle Honig-Süße bildet das Zentrum der Geschmacksebene, je nach Aufguss ergänzt durch leicht nussige oder bittere Facetten und einer dezenten Derbheit im Hintergrund, welche sie spannender als "einfach nur süß" macht. Parallelen insbesondere zu den 2015er Huazhus von Peter sind auf jeden Fall erkennbar, auch wenn der Tee insgesamt eher sanft und etwas zurückhaltender wirkt (im Vergleich zu Tees von Peter), was (auch?) an der Herbsternte liegen dürfte - denn davon abgesehen merkt man so gut wie nicht, dass es ein Herbst-Tee ist! Die Textur ist zwar nicht sonderlich schwer aber schön weich und dazu gibt es ein angenehmes Qi, was durchaus auf dem Level von dem TTpl-Sheng ist - insgesamt ein wirklich sehr schöner Tee, für den ich mir sogar noch eine bessere Bewertung vorstellen könnte, aber das wird die Zeit zeigen.
Bewertung: 4-Sterne