- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Yiwu, Luoshuidong
- Jahrgang: 2017
- Form: Bingcha, 200g
- Bi Yun Hao (碧云号) (via Puerh Guy)
Nach den Betrachtungen zum Feuchtigkeitslevel der Lagerung von Pu'erh (also Sheng) hier, hier und hier ist heute ein Tee an der Reihe, bei dem es um noch einen anderen Faktor geht: der Storage-Charakter. Das ist im Gegensatz zur Feuchtigkeit etwas schwerer zu fassen, da dieser unterschiedliche Gründe haben kann: da wären spezifische (ggf. auch gewollte) Storage-Noten wie z.B. bei Yangqing Hao (杨庆号) oder Länder-spezifische Charakter (sehr ausgeprägt z.B. bei in Malaysia gelagerten Tees wie es früher bei Essence of Tea der Fall war) ... oder auch "Mysterien" die ich mir nicht ganz erklären kann wie die überraschend fortgeschrittene Alterung bei einigen der (jüngeren) Bi Yun Hao (碧云号) die ich bisher hatte (vor allem hier und hier). Mysterium deshalb, weil ich nicht weiß, wie dieser Effekt zustande kommt. Bekannt ist ja, dass die Temperatur auch einen sehr großen Faktor auf die Entwicklung hat - was im Gegensatz zur Feuchtigkeit oft unterschätzt wird - ein spannendes, langjähriges Experiment kann dazu in diesem Blog nachverfolgt werden. Aber ob "nur" (super?) warm und ein gut getroffenes Feuchtigkeitslevel dafür ausreicht? Ich kann es nicht sagen aber was ich sagen kann ist, dass mir genau das bei den BYH-Tees gut gefällt - vor allem in Kombination mit ordentlichem Material bei den höherwertigen Produktionen. Daher hab ich mir damals auch direkt einen ganzen Bing von diesem Tee gekauft, denn Luoshuidong (落水洞) ist zudem eine Region (in Yiwu) die mir auch sehr gut gefällt - und die Kombination ist auch wie erhofft sehr gelungen!
Luoshuidong ist ein Dorf, das vor allem durch seinen subtilen, zurückhaltenden Charakter besticht, was insbesondere bei einer guten Reifung zu schön "trockenen" (gemeint im Sinne wie beim Wein) Sheng führt wie z.B. bei dem erstklassigen von TU. Messen muss der Tee sich vor allem mit dem 2018er Zhengjialianzi (ebenfalls von BYH) der allerdings etwas preiswerter ist als der 2017er Luoshuidong, der bei 1,31€/g liegt (also der teuerste Luoshuidong den ich bislang hatte, auch teurer als die Luoshuidong von CYH) - und auch wenn die beiden sich sehr ähnlich sind, ist der 2017er doch eindeutig besser: in den wichtigsten Metriken wie Qi und Tiefe sind sie sich sehr ähnlich (beide sehr gut!), auf der Geschmacksebene hat der 2017er die Nase etwas vorne da er irgendwie etwas saftiger, pilziger wirkt (und das bei einem als trocken bezeichneten Tee, haha) aber vor allem hat der 2017er eine deutlich dichtere Textur als der 2018er, weshalb das Gesamtpaket hier stimmiger ist (da ohne Schwäche). Für LSD-Freunde (hehe) ein wirklich toller Tee!
Bewertung: 5- oder 6-Sterne
trockenes Blatt und Bing
Details trockenes Blatt
erster Aufguss
späterer Aufguss
Details Aufguss
deutlich späterer Aufguss
viel späterer Aufguss
Details nasses Blatt