• Kategorie: Hongcha
  • Herkunft: Taiwan, Nantou, Yuchi
  • Jahrgang: 2019
  • Kultivar: Indigene Taiwanesische Sorte
  • TheTea.pl

Wie die letzten drei besprochenen Hongchas handelt es sich auch heute wieder um einen taiwanesischen aus Yuchi - im Gegensatz zu diesen aber nicht um einen gekreuzten Kultivar: im Shop steht, dass es sich um eine wild wachsende indigene Sorte handelt, die Camellia Sinensis var. Assamica sehr ähnlich sein soll - heute nutzt man stattdessen aber für den berühmten "Red Jade" / "Ruby 18" den Kultivar HongYu (TRES-18), der eine Kreuzung aus diesem indigenen Kultivar und Assamica-Pflanzen aus Burma darstellt. Bei diesem indigenen Kultivar scheint es sich um den Shan Cha zu handeln, den Emilio auch schon vor ein paar Jahren im Angebot hatte - dieser war deutlich rustikaler und weniger beerig-süß als sein Red Jade aus dem selben Jahr - daher verständlich, dass die Produzenten den hybriden Pflanzen den Vorzug geben, da dieser mich vor 4 Jahren doch deutlich mehr beeindruckt hat (war es doch der erste Yuchi Hongcha dieser Art für mich). Um so überraschter war ich heute, als ich diesen Tee im Kännchen hatte - zumal es sich noch um die 2019er Version handelt und nicht die (inzwischen ebenfalls schon ausverkaufte) 2021er Version im Shop - denn dieser Tee hat alles, was ich in einem Hongcha suche (und wie heute morgen geschrieben habe ist das letztlich das entscheidende bei der Bewertung eines Tees, denn es gibt keine 100% objektive Tee-Bewertungs-Maschine): Der Tee hat eine sehr schöne, ausgeprägte Pfirsich-Note (schon mit gewissen Beeren-Noten aber weit von einem Ruby 18 entfernt) ohne dass diese zu überladen wirkt, eine bestimmte aber ebenfalls nicht übermäßige Süße, einen vollen Körper ohne schwer zu wirken und null Malzigkeit (was mit ein Grund ist, warum ich insbesondere Hongchas aus Taiwan so mag) - irgendwie erinnert mich das ganze an einen typischen Pfirsich-Eistee nur in gut und natürlich. Eigentlich ist der Tee nirgends der Beste / der Süßeste / der Beerigste / der Fruchtexplosionigste ... und genau das macht ihn so gut: er hat die perfekte Balance und hakt alle Checkboxen ab, um für mich der ideale Hongcha zu sein - zumindest aus sommerlicher Sicht - um sich im Winter den Arsch an einem Bullerjan zu wärmen ist ein kerniger vermutlich passender, aber ich habe den Luxus (oder das Pech) das nicht zu müssen, da ich meine Tage an den Bildschirm gekettet bin. Eine echte Perle unter den "echten" Hongchas (es gibt noch Grauzonen wie den 2019er Huazhu Yesheng Hongcha oder den 2017er Lao Man E Hongcha von Peter, die mehr Sheng als Hongcha sind und auch großartig sind, aber die spielen etwas außerhalb der Konkurrenz)!
Bewertung: 6-Sterne

Yuchi Wild Black Tea trockenes Blatt

Yuchi Wild Black Tea Details trockenes Blatt

Yuchi Wild Black Tea erster Aufguss

Yuchi Wild Black Tea zweiter Aufguss

Yuchi Wild Black Tea Details Aufguss

Yuchi Wild Black Tea dritter Aufguss

Yuchi Wild Black Tea vierter Aufguss

Yuchi Wild Black Tea Details nasses Blatt

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