- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, ???
- Jahrgang: 2005
- Form: Zhuancha, 250g (nur Sample vorhanden)
- Tea Mountain
Der Name des Tees ist zugegebenermaßen wenig vielversprechend: wenn selbst der Händler nichts über den Tee weiß, riecht das etwas nach Glücksspiel - aber zu einem Preis von 13€ (für 50g) nehm ich da gerne dran teil. Zwei Dinge sind jedenfalls bekannt: das Produktionsdatum und die Lagerung - die ersten 7 Jahre in Guangzhou, 6 Jahre in Kuala Lumpur und dann bis 2021 bei "einem Partner" unter nicht näher spezifizierten Bedingungen. Das bedeutet, dass der Tee zunächst etwas Feuchtigkeit abbekommen hat, für eine gewisse Zeit in eine der (meiner Meinung nach) interessantesten Lagerbedingungen erfahren durfte und dann (vermutlich, siehe weiter unten) etwas trocknen durfte. Der Wrapper ist eher generischer Natur, daher sollte man nicht unbedingt auf die Angaben dort wetten.
野生 = Yesheng
喬木 = Qiaomu
大葉 = Da Ye
茶磚 = Cha Zhuan
Ist zwar immer etwas schwierig, wenn es "gekünstelte" Zeichen sind (und die traditionelle Schreibweise ist fehleranfälliger als die vereinfachte) aber so ungefähr sollte es hinkommen: ein Tee-Ziegel aus Material von wilden, großen Bäumen ... naja ;-)
Besonders erwähnenswert ist das sehr schöne Sample - es ist ein großer, zusammenhängender Brocken vom Ziegel (siehe Detailbild) - das hab ich leider schon viel zu oft ganz anders erlebt (Binghole-only oder nur noch Krümel)! Dabei sieht man auch, das das Material für Zhuancha-Verhältnisse sehr ordentlich ausschaut - oft wird hier (wie bei Tuochas) nicht unbedingt das schönste Material verwendet. Man sieht und riecht hier zwar wie zu erwarten war eine gewisse Feuchtigkeit, aber die wirkt schon etwas entfernter, weshalb ich vermute dass der letzte Lagerungs-Abschnitt von trockener Natur gewesen sein muss. Im Feuchten Zustand zeigen sich dann etwas überraschende aber sehr angenehme Noten von Maggikraut und einem Hauch Zimt - durchaus vielversprechend! Der Geschmack ist angenehm warm und weich - auch hier natürlich mit feuchter Note (der man Malaysia anmerkt!), die aber sehr sauber ist (kein Keller oder Dreck) und einer dezent nussigen Süße. Und auch wenn man ihn pusht wird der Tee nie bitter, adstringent oder unangenehm - im Gegenzug bleibt er leider aber auch immer recht leicht in Körper/Textur und hat bei weitem nicht die Energie, wie es ein wirklich hochwertiger Tee des gleichen alters hat. Daher eher ein Tee zum "nebenher trinken" oder um Einsteiger an ältere und/oder feuchtere Shengs heranzuführen aber nicht das, was ich suche...
Bewertung: 3-Sterne
Das Zusammenspiel von Glasur, sehr grobem Ton und ungekünstelter, nicht-perfekten Formen fasziniert mich immer wieder an den Stücken von Martin Hanus