- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Menghai, Mengsong, Naka
- Jahrgang: 2023
- Form: Bingcha, 250g (nur Sample vorhanden)
- pu-erh.sk
Der letzte Naka-Jahrgang von Peter liegt mit der 2019er Version nun schon einige Jahre zurück - um so gespannter war ich auf den aktuellen Jahrgang! Wir hatten den Tee natürlich auch schon an unserem letzten Tee-Treffen zusammen getrunken - unter anderen auch in einem spannenden Vergleich zweier nahezu identischen Duanni-Kännchen, von denen die eine jedoch im Holzbrand gebrannt wurde - aber in einer Single-Session kann man sich doch nochmals anders auf einen Tee konzentrieren.
Die erste Stärke des Tees zeigt sich bereits im Aroma: eine wunderschöne, nussige Röst-Note die auch schon bei der 2019er-Version vorhanden war, mir dieses mal jedoch deutlich ausgeprägter erscheint. Diese findet sich erfreulicherweise auch auf der Geschmacksebene wieder, was mir sehr zusagt und dem Tee einen gewissen "wilden" Charakter von Lagerfeuer und Natur gibt - selbstverständlich in Verbindung mit einer angenehmen Bitterkeit. Und auch hier lohnt es sich mit der Temperatur etwas niedriger zu gehen, denn dann kommt die zitrusartige Fruchtigkeit schön zur Geltung, die mir ebenfalls gut gefällt und somit die Geschmackseben zu der absoluten Stärke des Tees macht und dem Tee viel Charakter gibt! Ebenfalls positiv ist das Qi zu bewerten: zwar insgesamt gesehen auf einem sehr ordentlichen Level, Naka-spezifisch aber nicht unbedingt das stärkste das ich kenne - was allerdings nichts negatives ist, denn gerade wenn ein Naka ein sehr intensives Qi hat neigen die Tees zu dem "dritten Auge" Feeling, sprich die Energie konzentriert sich so sehr auf einen Punkt an der Stirn dass es teilweise sogar unangenehm sein kann. Hier startet es zwar auch klar abgegrenzt an der Stirn aber nicht so scharf konzentriert dass es unangenehm wäre und fliest dann auch ab, was die Sache deutlich entspannter macht. Etwas schade, für Naka aber ebenfalls nicht untypisch ist, dass die Textur z.B. im Vergleich zu dem Mansa deutlich weniger ausgeprägt ist, der Tee ausdauertechnisch etwas schwächer ist und immer ein gewisses Maß an Aggressivität mitschwingt - letzteres kann wenn einen das stört ggf. durch die Wahl der Keramik beeinflusst werden - das "Schiefer-Kännchen" von Jiri Duchek ist da jedoch trotz offenporigem Ton keine Hilfe, dafür kommen die Röstnoten gefühlt besser zur Geltung. Immer wieder spannend, wie dieses Kännchen unvorhergesehene Ergebnisse bringt :-)
Bewertung: 5-Sterne