• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Lincang, Yongde, Daxueshan
  • Jahrgang: 2022
  • Form: Bingcha, 200g (nur Sample vorhanden)
  • Jinsong Yu (via Shui Tang)

Heute ist mal wieder ein Yesheng im Kännchen - im Gegensatz zum kürzlich getrunkenen 2004er Dingji Yesheng von YQH handelt es sich hier auch tatsächlich um einen Yesheng im Sinne des Wortes, wie ich es im Blog gebrauche: eine andere vom "normalen" Sheng unterschiedlichen Varietät der Pflanze, nämlich Camellia taliensis. Dieser von Yu produzierte Yesheng stammt vom Daxueshan in Yongde - bei diesen Bäumen handelt es sich um die höchstgelegene Gruppe von Teebäumen mit 2200 - 2750 Metern über dem Meeresspiegel und zwar um Yesheng der süßen bzw. nicht-bitteren Variante.
Zum Tee gibt es nicht all zu viel zu sagen: ein typischer, süßer Yesheng, d.h. 90% Fokus auf Aroma und 10% auf Geschmack alle anderen Metriken sind quasi nicht existent - Yus sanfte Handschrift trägt hier nicht unbedingt zu einem außergewöhnlichen Charakter dabei, weshalb der Tee am ehesten als "duftend" beschrieben werden kann. Interessanter Nebeneffekt davon ist jedoch, dass sich der Geschmack zwischen den beiden Schälchen (neutral vs. nicht-neutral) nahezu identisch ist, da sich dieser primär über die Aromatik ergibt - wohl aber die Textur, welche in der Tamba-Guinomi deutlich rauer ist (bzw. sich überhaupt Textur wirklich bemerkbar macht, haha). Definitiv kein schlechter Tee - genau genommen ein Musterbeispiel für einen sanften, süßen Yesheng - aber solang sich ein Yesheng nicht durch etwas sehr markantes (für Yesheng ungewöhnlich intensives Qi, extreme Bitterkeit o.ä.) von der Masse absetzt (mittlerweile gibt es da doch schon ziemlich viel am Markt), geht es mir damit etwas wie mit einem HK-storage Sheng: kennt man einen kennt man sie alle und es wird schnell langweilig. Am ehesten kommt bei dem Tee eine schön archaische Rauch/Speck-Note in Frage, die sich in den ersten ein bis zwei Aufgüssen primär im Aroma und dezent auch im Geschmack zeigt (kein Vergleich zu dem speckigen Dingji Yesheng), aber ab dem dritten Aufguss bereits wieder verflogen ist. Was manche evtl. als Makel der Produktion abtun mögen, ist für mich hier das Spannenste am Tee, vom dem ich gerne mehr in den Produktionen von Yu sehen würde (natürlich nicht überall - es muss schon zum Tee passen, bei einem Gaoshan wäre es sicher fehl am Platz).
Bewertung: 3- oder 4-Sterne

20221112_081017 trockenes Blatt

20221112_081128 Details trockenes Blatt

20221112_082314 erster Aufguss

2022 Da Xue Shan Yesheng (Yu) Details Aufguss

2022 Da Xue Shan Yesheng (Yu) zweiter Aufguss

2022 Da Xue Shan Yesheng (Yu) dritter Aufguss

2022 Da Xue Shan Yesheng (Yu) späterer Aufguss

2022 Da Xue Shan Yesheng (Yu) deutlich späterer Aufguss

2022 Da Xue Shan Yesheng (Yu) viel späterer Aufguss

2022 Da Xue Shan Yesheng (Yu) Details nasses Blatt

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