• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Menghai, Nannuo
  • Jahrgang: 2021
  • Form: Bingcha, 200g (nur Sample vorhanden)
  • TheTea.pl

Nannuo ist eine der Regionen, mit denen ich bislang nichts anfangen konnte: bei den Tees, die ich hatte war im Gegensatz zu Bulang, Yiwu und Co keinerlei Charakteristikum zu erkennen - das Zitat "The thing that’s special about Nan Nuo Shan tea is that there’s nothing special about it" hat für mich Nannuo vollumfänglich beschrieben. Die zwei "besten" Nannuo, die mir in den Sinn kommen ist die 2019er Gushu-Version von TTpl, die mir auf Grund der hohen Adstringenz (was aber auch an dem Sample gelegen haben mag) nur bedingt zugesagt hat und der 2018er Dashu von MC.
Als ich dann diese Woche den 2021er Xiaoshu von TTpl im winzigen Zini von Chen Ju Fang (陳菊芳) hatte, war ich doch recht positiv überrascht, denn hier hat sich eine Facette von Nannuo gezeigt, die ich noch gar nicht kannte: eine intensive Zitrus-Note, die aber nicht wie bei einem LME oder Bada ins Zitronige geht sondern eher an Mandarinen erinnert. Um heute den Fokus genau darauf zu legen habe ich ein Zhuni-Kännchen gewählt, obwohl bei jungen Shengs mein Standard Zini ist - und auch wenn es dadurch etwas Einbußen im Körper gibt, ist dieser insbesondere in den ersten Aufgüssen trotzdem noch richtig schön voll und schwer. Dafür kommt aber auch in den ersten 3 Aufgüssen die Mandarine super zur Geltung, wenn man etwas mit Dosierung/Ziehzeit aufpasst, da der Tee dann schnell bitter wird (nicht dass das schlimm wäre, aber das überlagert die Mandarinen-Note natürlich) - gefällt mir sehr gut und ist wirklich erstaunlich, da es sich um Material aus dem selben Garten wie die zuvor erwähnte 2019er Version handelt, auch wenn es dieses mal Material von Bäume aus den 70ern ist. Ob das an einer anderen Verarbeitung liegt? Die Blätter sind jedenfalls deutlich dunkler als beim 2019er. Leider verliert sich die Mandarinen-Note spätestens ab dem vierten Aufguss - zwar hat der Tee schon noch einen Zitrus-Charakter, aber weniger prägnant als zuvor und im selben Maße nimmt auch der Körper ab. Wie bei fast allen Xiaoshus ist hier leider auch das Qi sehr dezent (aber immerhin etwas!) vorhanden, daher fällt die Gesamtwertung letztlich trotz des großartigen Starts nicht ganz so hoch aus, obwohl es mit Sicherheit der beste Nannuo ist, den ich kenne.
Bewertung: 4-Sterne

2021 Nannuo (TTpl) trockenes Blatt

2021 Nannuo (TTpl) erster Aufguss

2021 Nannuo (TTpl) Details Aufguss in der Hikidashi Shigaraki-yaki Guinomi

2021 Nannuo (TTpl) Details Aufguss in der Tebineri yakishime Shigaraki-yaki Guinomi

2021 Nannuo (TTpl) zweiter Aufguss

2021 Nannuo (TTpl) dritter Aufguss

2021 Nannuo (TTpl) späterer Aufguss

2021 Nannuo (TTpl) deutlich späterer Aufguss

2021 Nannuo (TTpl) Details nasses Blatt

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