• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Menghai, Hekai
  • Jahrgang: 2021
  • Form: Bingcha, 250g (nur Sample vorhanden)
  • Pu-erh.sk

Nach dem sehr schönen aber leider auch sehr teuren Rareness 5 V2 gestern (2,32€/g) ist heute das andere Ende des finanziellen Spektrums (0,84€/g) im Kännchen: der 2021er Hekai. Hekai (贺开) ist eine Region, die ich meist ganz gerne mag, da von eher kräftiger Natur mit einem guten Maß an Bitterkeit - insbesondere der Tee aus dem Dorf Banpen (班盆) ist meist klasse!
Dieser konkrete Tee stammt aus dem selben Garten wie der 2019er Hekai Special Edition, ist dieses mal aber kein jahresübergreifender Single-Origin-Blend, was mir nicht unrecht ist, da der dadurch schon etwas verwirrend war. Aber auch dieses mal scheint der Tee aus einer Mischung von verschiedenen Blattgraden zu bestehen: von sehr reifen Huangpian Blättern über "normale" bis hin zu kleinen Knospen ist alles dabei. Die Pressung scheint mir fester als beim Rareness 5 V2 zu sein, wobei das natürlich auch (mit) am Huangpian-Anteil liegen kann, da die spröden Blätter zu viel mehr Bruch führen, haben aber im nassen Zustand ein schön volles Aroma, das sich später auch im leeren Schälchen wiederfindet (beim Rareness 5 V2 hat übrigens auch das leere Schälchen kaum ein Aroma). Und bereits beim ersten Schluck wird klar, dass es sich um einen Hekai handelt: eine angenehme Bitterkeit (nicht zu aggressiv wie manchmal bei einer Mengsong-Bitterkeit sondern eher breit ähnlich einer Laomane-Bitterkeit) und eine schöne Nussigkeit dominieren die ersten Aufgüsse und der Hui Gan bringt eine schöne Fruchtigkeit. Und auch wenn die ersten ~4 Aufgüsse mit Abstand die schönsten sind, da sich die Nussigkeit allmählich auswäscht hat er auf der Geschmacksebene doch einiges zu bieten, gepaart mit einer angenehmen Textur und der Huangpian-Anteil trägt zu einem schön runden Gesamtbild bei (keine Spur von der typischen Säure, die alle Huangpian-only Produktionen haben) - Qi-technisch ist der Tee jedoch eher verhalten: man spürt zwar an der Stirn, dass man einen ordentlichen Tee/Sheng trinkt aber kein Vergleich zu gestern. Das gepaart mit der Tatsache, dass der Tee nicht viel Tiefe bietet führt zu einer niedrigeren Bewertung - im Gegensatz zum Rareness ist der Hekai ein klasse Tee für Anfänger, da sich hier alles mühelos offen präsentiert und auch wenn man ihn mal zu lange ziehen lässt die Bitterkeit gut zum Rest passt, aber da Qi und Tiefe für mich die beiden wichtigsten Metriken sind, ist das nicht ganz mein Beuteschema. Ein guter Tee ist es aber zweifelsohne und vor allem repräsentiert er Hekai sehr gut, daher trotzdem eine Empfehlung wert!
Bewertung: 4-Sterne

2021 Hekai (prSK) trockenes Blatt

2021 Hekai (prSK) Details trockenes Blatt

2021 Hekai (prSK) erster Aufguss

2021 Hekai (prSK) zweiter Aufguss

2021 Hekai (prSK) dritter Aufguss

2021 Hekai (prSK) späterer Aufguss

2021 Hekai (prSK) viel späterer Aufguss

2021 Hekai (prSK) deutlich späterer Aufguss

2021 Hekai (prSK) Details nasses Blatt

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