• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Manzhuan, Walong
  • Jahrgang: 2020
  • Form: Bingcha, 250g
  • Tea Encounter

(Original 28.06.2020)
Bei dem zweiten Gushu in diesem Jahr von Tiago handelt es sich ebenfalls um einen Guoyoulin (国有林), also Tee aus einem staatlichen Wald und ist dem Wangong nicht unähnlich: Er hat ebenfalls eine schöne volle Süße, wenn (wie hier) stark dosiert kommen auch angenehme bittere Noten zum Vorschein, die dem ganzen mehr Spannung verleihen und auch hier wurde sehr schönes Material verwendet. Allerdings zeigt dieser Tee mehr Präsenz im Geschmacksprofil: von Beginn an voller und etwas weniger ätherisch grün wie der Wangong, wobei aber beide schön weich und rund sind. Beim Walong hat zudem die Süße eher etwas fruchtiges und nicht das Zuckerwatten-Aroma des Wangong, was mir aber beides gut gefällt. Das Qi ist hier auch von etwas anderem Charakter: Es manifestiert sich zwar ebenfalls im Kopf, fließt dann aber nicht in die Arme ab sondern löst sich dort langsam auf und hat einen eher wach machenden Charakter als der entspannende beim Wangong, weshalb der Wangong klar mein Favorit von den beiden ist. Aber von den persönlichen Vorlieben abgesehen ist das ebenfalls ein sehr schöner Sheng!
Bewertung: 5-Sterne

(Update 25.12.2021)
Da es inzwischen mit dem 2020er Walong von TTpl und dem 2021er Walong von Yu zwei interessante Vergleichsmöglichkeiten gibt (dem 2015er Walong von ZSL merkt man die 5 zusätzlichen Jahre doch deutlich an), wird es auch bei diesem Tee höchste Zeit für ein Update: zwar wirkt der Tee nach 1,5 Jahren etwas weniger grün, bleibt aber doch mit Abstand der ätherischste der 3 Walongs - insbesondere der von TTpl ist doch deutlich dunkler. Das ist aber nichts negatives - im ersten Moment wirkt der Tee zart und frisch aber im Abgang und vor allem im Nachhall zeigt sich dann die Manzhuan-Herkunft des Tees, da sich tolle holzig-Süße Noten entwickeln. Mit den 3 Tees kann man schön eine imaginären Zeitreise im Leben eines Teebaums in Walong unternehmen: noch früh im Jahr, die Kälte des Winters ist noch nicht ganz vergessen, schmeckt der Baum wie der Tee von TE, im Frühsommer, wenn alles in vollem Saft steht fängt Yu's Tee den Charakter des Baumes am besten ein und gegen Herbst hin, reife Früchte und orangene Sonnenuntergänge könnte es sich wie der Tee von TTpl anfühlen (nüchtern betrachtet natürlich Quatsch, da alle 3 Tees Frühjahrsproduktionen sind und ich keinen Baum in Walong persönlich kenne, aber man wird ja noch etwas träumen dürfen ;-). So oder so: auch wenn der Walong von Yu etwas die Nase vorne hat (er gibt für mich einfach den Charakter von Walong am besten wieder) sind alle drei schöne Tees und es ist spannend, einen auf der hellen und einen auf der dunklen Seite zu haben!

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) trockenes Blatt

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) erster Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) zweiter Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) dritter Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) späterer Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) deutlich späterer Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) noch späterer Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) sehr viel späterer Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) Details

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) Update (25.12.2021): inzwischen auch mit ganzem Bing

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) Details trockenes Blatt

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) die Wahl des Kännchens ist im Verhältnis zur Blattgröße evtl. nicht ganz optimal ;-)

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) erster Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) zweiter Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) dritter Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) späterer Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) deutlich späterer Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) viel späterer Aufguss

2020 Wa Long Guoyoulin (TE) Details nasses Blatt

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