• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Menghai, Mengsong, Naka
  • Jahrgang: 2020
  • Form: Bingcha, 200g
  • TheTea.pl

(Original 19.12.2020)
Von den vier 2020er Shengs von Milena und Wojciech ist das der jüngste, was das Alter (angegebene) Alter der Bäume anbelangt - diese werden aber explizit als Qiaomu (乔木 oder 喬木) bezeichnet, das heißt "große Bäume", wobei hier jedoch gemeint ist, dass die Teebäume frei wachsen dürfen und nicht zurückgeschnitten werden - nicht zu verwechseln mit auch immer wieder auftauchenden Gaogan (高杆) also den sehr hohen Bäumen, die nur weit oben Blätter haben (wobei man natürlich sagen kann, Gaogan ist eine Spezialform von Qiaomu).
Interessant ist, dass dieser Tee deutlich frischer/jünger wirkt als der Walong oder der Yiwu - wobei das aber auch an dem Charakter des Tees liegen kann, da der Farbe nach dieser auf die selbe Art verarbeitet wurde, wie die anderen. Jedenfalls bekommt man hier auf der Geschmacksebene viel geboten: eine sehr schöne, Naka-typische Bitterkeit, leicht herbe Fruchtnoten und eine schön volle Süße - insgesamt wirkt der Tee "heller" und leichter (aber nicht schwächer!) als der Walong, was mich etwas an weiße Pfirsiche erinnert. Der Tee hat auch ziemlich Power - interessanterweise aber kein all zu stark wirkendes Qi: man merkt zwar schon eine Sammlung im Stirnbereich, aber eher dezent und zum Glück auch nicht unangenehm, wie es bei manchen Nakas manchmal der Fall ist. Für mich ein wirklich guter Naka, dem zwar die Tiefe und Ruhe eines Gushus fehlt, aber sonst ein top Naka-Paket abliefert - dafür ist er mit knapp 0,4€/g auch sehr fair bepreist.
Bewertung: 4- oder 5-Sterne

(Update 15.08.2021)
Das spannendste bei diesem Tee war vom Wrapper zu erfahren, dass er genau wie der Walong oder der Yiwu erst im Oktober (also 6 Monate nach der Ernte) gepresst wurde - da er so viel jünger/frischer wirkt als die beiden und es in der Produktbeschreibung nicht erwähnt wurde, bin ich davon ausgegangen, dass der Tee früher gepresst wurde. Das widerlegt also die These von gestern, dass es sich bei der "Verdunklung" / dem "Alterungs-Schleier" nur um eine Auswirkung von dieser späten Pressung handelt (was ich so sonst bislang noch von keinem anderen Produzenten kenne) - das kann zwar da mit reinspielen aber es muss sich doch eher um ein Verarbeitungs-Thema oder einer gewollten/zufälligen Teiloxidation beim Ruhenlassen des Maochas handeln. So oder so ist dieser Effekt bei dem Naka deutlich geringer, wobei Naka an sich natürlich im jungen Stadium ohnehin oft auf Grund der bitteren Noten etwas frische/spritziges hat. Der Tee an sich ist jedenfalls nach wie vor ein schöner, eher sanfter Naka der mir gut gefällt - interessant an der Stelle ist jedoch noch der Vergleich mit dem 2019er Naka von TTpl: wie in der Notiz zu diesem bereits erwähnt hat der einen derberen Oldschool-Charakter, was an einer rustikalen Verarbeitung mit einer tollen (dezenten) Rauch/Lagerfeuernote liegt - auch wenn ich die Weichheit der Bitterkeit beim 2020er schätze liegt mir der 2019er doch etwas mehr. Beide haben aber trotz dem unterschiedlichen Charakter einen vollen, kräftigen Aufguss - was man schon mit bloßem Auge sehen kann (siehe Detailbild)!

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) trockenes Blatt

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) erster Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) zweiter Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) dritter Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) späterer Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) deutlich späterer Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) Details

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) Update (15.08.2021): trockenes Blatt und Bing

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) erster Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) zweiter Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) dritter Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) späterer Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) deutlich späterer Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) viel späterer Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) Details Aufguss

2020 Naka Qiao Mu (TTpl) Details nasses Blatt

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