• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: Thailand
  • Jahrgang: 2020
  • Form: Bingcha, 200g
  • pu-erh.sk

(Original 20.03.2021)
Ich hatte den Tee die letzte Woche über zwei mal im Vergleich zu Shengs aus China, die ich ähnlich bewertet habe und muss ehrlich sagen, dass wie beim Danzhu der initiale negative Eindruck getäuscht hat: es ist zwar definitiv kein Tee eines Rareness-Kalibers aber es ist ein guter Tee. Sauber und klar, geschmacklich hat er sogar im Vergleich zum Danzhu die Nase vorne: intensive Bitterkeit (der guten Sorte, wenn auch anders als bei den bekannten bitteren Chinesen) gepaart mit den "exotischen" Noten, die hier einen fruchtigen Kontrast liefern. Dennoch ist mir der Danzhu lieber, da er deutlich mehr Energie hat, als dieser hier - und das ist mir bei einem Pu letztlich doch wichtiger. Trotzdem hatte ich diese Woche 3 schöne runden mit dem Tee - entweder sind die Thailand-Tees etwas "zickiger" als die (meisten) chinesischen und es kommt sehr stark auf das verwendete Wasser an oder es ist wie ich bei der Notiz zum Danzhu vermutet habe: man braucht etwas, um rein zu kommen - zumindest als hartgesottener Pu-Head. Von einem Teefreund, der noch nicht so lange im Sheng-Kaninchenbau verschollen ist habe ich gehört, dass ihm die Tees gleich auf Anhieb gefallen haben (aber genau so war ein anderer vom ersten Eindruck ebenso enttäuscht). Ein guter Freund hat es sehr treffend formuliert: man ist zur "Trüffelsau" geworden: man sucht nach dem Außergewöhnlichen - gleicht die Eindrücke aber zugleich mit den (im Laufe der Jahre) immer wieder verwendeten Schubladen ab. Das nicht zu tun ist schwierig - insbesondere wenn ein Tee wie die Thailand-Shengs nicht zu den klassischen/gewohnten Schubladen passt. Hier jedenfalls auch zunächst eine konservative Bewertung, die den initial eher negativen Eindruck mit berücksichtigt - wird in nicht all zu ferner Zukunft dann nochmals aktualisiert.
Bewertung: 3- oder 4-Sterne (?)

(Update 02.05.2021)
Nach dem Danzhu am Vormittag bekommt am Nachmittag auch dieser Tee sein lang verdientes Update: im kleinen glasierten Shibo von Martin Hanus und einem schönen Schälchen von Stefan Andersson, das ich schon seit bestimmt 6 Jahren kaum genutzt hier habe, in dem Shibo aber sowohl in Charakter, Ton als auch Größe endlich einen perfekten Partner gefunden hat. Wie schon erwähnt hat dieser Tee zwar nicht die Energie des Danzhus, ist dafür aber geschmacklich interessanter - exotisch fruchtige Noten, die mich an Ananas oder Papaya denken lassen begleiten eine (je nach Dosierung durchaus intensive) Bitterkeit. Auch wenn der Tee etwas zugänglicher ist, als der Danzhu ist er trotzdem weit von den chinesischen Gewohnheitsmetriken entfernt und bedarf ebenso eine unvoreingenommene Betrachtung, damit er sich dem geneigten Trinker erschließt - wenn man sich aber darauf einlässt, wird man mit einem schönen, sauberen Tee mit ausgewogener Energie und interessanten Geschmacksnoten belohnt.
Bewertung: 5-Sterne

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) trockenes Blatt und Bing

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) erster Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) zweiter Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) dritter Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) späterer Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) deutlich späterer Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) noch späterer Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) Details

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) Update (02.05.2021): erster Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) zweiter Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) dritter Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) spätere Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) deutlich späterer Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) noch späterer Aufguss

2020 Chafang Pang San Zhou (prSK) Details

Schälchen von Stefan Andersson Schälchen von Stefan Andersson

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