• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Yibang, Xikong
  • Jahrgang: 2019
  • Form: Bingcha, 200g (nur Sample vorhanden)
  • Tea Urchin

Xi Kong (锡空) ist für mich mal wieder ein komplett neues Dorf, das wie gestern schon angedeutet in der Nähe von Yibang liegt und daher auch kleine Blätter aufweist - ich finde es immer wieder schön, dass man bei Tee (und Puerh im speziellen!) nie auslernt: es gibt immer noch eine Region, die man noch nicht kennt, einen Jahrgang der heraussticht oder obskure Lagermethoden, die einen Tee völlig verändern - toll!
Der Tee hat jedenfalls einen deutlich anderen Charakter als der Mangzhi von gestern - während dieser intensiv in Aroma und Geschmack war, ist der Xi Kong deutlich zurückhaltender - auffällig ist, dass das Blatt auch weniger grün wirkt - liegt das einfach an der Varietät liegt oder ob auch eine andere Verarbeitung eine Rolle spielt? Das Aroma ist nicht so frisch sondern wirkt für einen 2019er schon etwas älter und erinnert mich an Sultaninen - auch geschmacklich ist der Tee zu Beginn eher dezent und erinnert mich etwas an eine jüngere Version des tollen 2012er Luoshuidong. Das Qi ist zwar schwächer als bei dem Lui Shui Dong aber deutlich kräftiger als bei dem Mang Zhi - ich würde jedoch trotzdem darauf tippen, dass es sich nicht um Gushu handelt (was ein nur minimal höherer Preis als der Mang Zhi auch bestätigt). Dennoch: mir gefällt er gut und ich wäre fast versucht ihn etwas höher zu bewerten, allerdings ist die Ausdauer nicht all zu hoch - in den späteren Aufgüssen kommt dann durchaus etwas Adstringenz durch und es zeigt sich der Ansatz einer Xiaoshu-Aggressivität. Auch wenn der Tee nicht die tolle intensive Textur des Mang Zhi hat, gefällt er mir auf jeden Fall genau so gut - etwas mehr Qi und der (zumindest zu Beginn) ruhige Charakter liegt mir mehr.
Off-Topic: die tolle Teeschale von Martin Hanus hat mich doch ziemlich überrascht - bereits nach einmaliger Benutzung (und über Nacht mit etwas Wasser stehen lassen) zeichnet sich ein sehr deutliches Krakelee ab (siehe Detailbild)! Bei den beiden Teeschalen von ihm die ich bisher hatte gibt es zwar auch leichte Veränderungen, aber die sind so gut wie durchgängig glasiert. Hier scheint die Glasur sehr viel dünner zu sein, so dass die Engobe darunter mehr beeinflusst wird - wobei es auch bei der aktuellen Serie Unterschiede gibt, das 20ml Schälchen von gestern reagiert zwar auch deutlich mehr als die "alten" aber bei weitem nicht so sehr wie dieses hier. Wie Tee an sich ist auch Teekeramik immer wieder für eine Überraschung gut!
Bewertung: 4-Sterne

2019 Xi Kong (TU) trockenes Blatt

2019 Xi Kong (TU) erster Aufguss

20210516_094826 zweiter Aufguss

2019 Xi Kong (TU) dritter Aufguss

2019 Xi Kong (TU) späterer Aufguss

2019 Xi Kong (TU) deutlich späterer Aufguss

2019 Xi Kong (TU) viel späterer Aufguss

2019 Xi Kong (TU) Details nasses Blatt

Teeschale Martin Hanus Details Teeschale Martin Hanus

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