• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: Myanmar, Kokang
  • Jahrgang: 2017
  • Form: Bingcha, 400g (nur Sample vorhanden)
  • Private Produktion via Puerh.uk

Heute ist mal wieder ein spannender Tee im hübsch-bunten Kännchen von Jan Pavek (noch eines der älteren Modelle von 2017 oder so mit einer langen, schmalen Tülle, was mir besser gefällt als die kurzen der neueren Kännchen): eine private Produktion aus Guo Gan bzw. Kokang (Guo Gan ist der chinesische Name für den Ort) aus hochwertigem Material - von dort hatte ich bislang nur einen Tee und das war einer der absolut miesesten an die ich mich erinnern kann, haha! Wie Paolo allerdings schreibt ist neben der Qualität des Materials vor allem auch die Verarbeitung entscheidend dafür, das Nicht-China-Sheng bislang einen eher zweifelhaften Ruf hatten - dass das mit entsprechender Verarbeitung auch ganz anders geht zeigt Peter mit seinen Thailand-Shengs! Der genaue Produzent wird hier zwar nicht genannt, aber es handelt sich um einen Freund von Paolo aus Taiwan - und dass man in Taiwan ordentlich Tee verarbeiten kann, ist ja durchaus bekannt, daher war ich sehr gespannt auf diesen Tee.
Der erste Eindruck ist jedenfalls positiv: das Material schaut ordentlich aus, eine schöne Mischung aus großen Blättern und kleinen, flauschigen Knospen und das Aroma vom nassen Blatt bestätigt, dass es keine Off-Noten hat und eine gute Lagerung erfahren durfte (für einen 2017er Jahrgang ist die Reifung übrigens auch schon sehr weit fortgeschritten. Wie bei dem hervorragenden 2016er Ethereal von letzter Woche macht sich auch hier eine saubere Fermentationsnote bemerkbar - alleine das ist bereits ein sehr starkes Argument für den Tee - und auch der Aufguss bestätigt, dass hinsichtlich Produktion nicht zu viel versprochen wurde: eine schöne "wachsige" Grundsüße (siehe Beschreibung 2009er Douji Youle) die je nach Aufguss durch weitere Facetten wie einer dezenten, mineralischen Bitterkeit oder einer verhaltenen Deftigkeit ergänzt wird, sehr schön! Dennoch ist der Grundcharakter des Tees angenehm ruhig, so dass man auch die Tiefe gut wahrnehmen kann, wofür der Tee in diesem Preissegment (0,48€/g) überdurchschnittlich viel bietet. Die Textur ist passend zum restlichen Charakter nicht übertrieben schwer aber ordentlich - lediglich in Punkto Qi bietet der Tee (zumindest für mich in der heutigen Tagesform - ist ja doch immer sehr subjektiv) nicht so wirklich viel. Da ist der Etehreal schon eine ganz andere Nummer - kostet aber natürlich auch das 2,5-fache. Auf jeden Fall ein ordentlicher Tee zu einem mehr als fairen Preis - und der wie z.B. der tolle 2021er Mansai von TTpl zeigt, dass auch das Material aus Myanmar (genau wie Thailand) durchaus interessant sein kann! Definitiv ein Tee von dem ich nochmals etwas ordern muss - alleine schon um neben dem Mansai einen weiteren guten Tee aus Myanmar zum Studium der langfristigen Entwicklung zu haben ;-)
Bewertung: 4- oder 5-Sterne

2017 Green Mark Guo Gan trockenes Blatt

2017 Green Mark Guo Gan Details trockenes Blatt

2017 Green Mark Guo Gan erster Aufguss

2017 Green Mark Guo Gan Details Aufguss

2017 Green Mark Guo Gan zweiter Aufguss

2017 Green Mark Guo Gan dritter Aufguss

2017 Green Mark Guo Gan Details Glasur von Jan Pavek

2017 Green Mark Guo Gan deutlich späterer Aufguss

2017 Green Mark Guo Gan viel späterer Aufguss

2017 Green Mark Guo Gan Details nasses Blatt

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