• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Yiwu
  • Jahrgang: 2014
  • Form: Bingcha, 357g (nur Sample vorhanden)
  • Chenyuan Hao (陈远号) via Puerh.uk

Für dieses Wochenende hab ich mir mal wieder einen Vergleich einem der Tees aus dem CYH Sample Set von Paolo vorgenommen, die es in "doppelter Ausführung" gibt. Bei dem Yiwu Zheng Shan handelt es sich wie bei den beiden bereits besprochenen Yiwu Chawang Sheng um eine jährliche Produktion von CYH, wie der Name schon sagt aus der Region Yiwu (易武) - da kein spezielles Dorf angegeben ist vermutlich ein Regions-Blend. Der Zusatz Zheng Shan (正山) sagt aus, dass das Material aus den "richtigen/wahren Bergen" stammt - wie bei so vielen Begriffen ist es nicht ganz einheitlich, aber in der Regel ist damit gemeint, dass es sich um Material von (mehr oder weniger) "frei" wachsenden Teebäumen handelt (im Gegensatz zu Plantagen oder kultivierten Gärten), was eben eher an den Berghängen der Fall ist als im erschlossenen Flachland. Über das Alter der Bäume macht das zunächst mal noch keine Aussage, wobei es gegenüber z.B. Shengtai in der Regel schon etwas ältere Bäume impliziert und ohne den Preis des Tees zu kennen dürfte man davon ausgehen, dass sich CYH hier wie üblich nicht lumpen lässt.
Das Blatt ist Yiwu-typisch schön groß und von schön dunkler Farbe, im Detailbild sieht man aber auch schön die inzwischen schon goldgelben "flauschigen" Stellen. Das Aroma vom Nassen Blatt gefällt mir ausgesprochen gut: es kündet von Leder und Derbheit, was mich sofort an den tollen 2012er Baotang von EoT erinnert. Und das hält der Tee auch auf der Geschmacksebene - nicht so viel Bitterkeit wie der Baotang und insgesamt etwas sanfter aber doch genügend Derbheit, dass es dem "traditionellen" Produktionsansatz, den sich CYH auf die Fahne geschrieben hat Rechnung trägt, ohne dabei jedoch den hohen Qualitätsanspruch zu vernachlässigen. Für mich bildet der Tee einen sehr guten Kompromiss aus den teils doch zu sehr Richtung Factory-Charakter gehenden frühen Produktionen wie z.B. dem 2003er Manzhuan und den deutlich kultivierteren frischen Produktionen wie dem 2022er Yiwu Chawang mit einer angenehmen Textur. Dazu hat der Tee ein gutes Maß an Tiefe und die verschiedenen geschmacklichen Facetten geben dem Tee zusammen mit einer hervorragenden Reifungsnote auch genügend Komplexität, um ihn auch nach unzähligen Yiwus spannend zu machen - ein Manko hat der Tee jedoch: das Qi ist für meinen Geschmack zu schwach ausgeprägt. Im ersten Aufguss ist es wahrnehmbar, aber ab dem zweiten/dritten ist es kaum noch spürbar - da bieten die beiden Yiwu Chawangs doch deutlich mehr (vermutlich sind sie aber auch teurer als die Yiwu Zheng Shans). Trotzdem ein absolut ordentlicher Tee mit (trotz gewisser Derbheit) sauberem, ruhigen Charakter, der je nach Preis durchaus sehr interessant sein könnte!
Bewertung: 4-Sterne

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan trockenes Blatt

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan Details trockenes Blatt

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan erster Aufguss

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan Details Aufguss

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan zweiter Aufguss

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan dritter Aufguss

Izumiyama Shiro-Yu Guinomi von Mike Martino Bereits nach wenigen Sessions mit der Izumiyama Shiro-Yu Guinomi von Mike Martino zeigen sich die Risse in der Glassur viel deutlicher als zu Beginn. Mike schreibt dazu sehr passend auf seiner Website:

I like to think that when you buy a piece of Karatsu ware, you are getting an unfinished work of art. Unfinished, because the real beauty of the piece is revealed through use. As you continue using Karatsu ware, it will develop a beautiful patina of age as the crackle patterns become accentuated and the color of the clay changes as it absorbs tannins and minerals.

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan späterer Aufguss

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan deutlich späterer Aufguss

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan viel späterer Aufguss

2014 Chenyuan Hao Yiwu Zheng Shan Details nasses Blatt

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