• Künstler: Satoki Ohnishi (大西左朗)
  • Herkunft: Japan
  • Eigenschaften : Handarbeit, Holzbrand im Anagama (穴窯), Asche-Glasur (teilweise/vollständig)

Da ich wie schon öfters erwähnt der Ansicht bin, dass die Teeschale mindestens genau so wichtig ist wie die Teekanne konnte ich diesen beiden winzigen (30ml und 40ml) Shigaraki-yaki (信楽焼) Guinomi (ぐい呑み) von Satoki Ohnishi (大西左朗) nicht widerstehen. Beide sind wie z.B. Raku-Chawans nicht auf der Töpferscheibe gedreht sondern von Hand aufgebaut und insbesondere bei der etwas größeren erkennt man das auch klar in der Formgebung, beide sind aus dem selben Ton und vom selben Künstler aber mit höchst unterschiedlicher Glasur:
Die größere Tebineri yakishime Shigaraki-yaki Guinomi ("Tebineri" bedeutet "von Hand aufgebaut", "Yakishime" unglasiert (wenn ein eigentlich unglasiertes Stück viel Ashe abbekommt wird es stattdessen "Youhen" genannt)) hat wie für Shigaraki eher üblich größtenteils eher dezenten Ascheanflug, durch den viel von dem hellen Ton und der typischen orangenen Farbgebung durchscheint, nur eine Seite hat etwas mehr abbekommen, was zu einer weiß-gelben Glasschicht verschmolzen ist. Die kleinere Hikidashi Shigaraki-yaki Guinomi ("Hikidashi" ist das Substantiv zu "herausziehen") hingegen ist komplett von einer dicken grünen Glasschicht überzogen, die im Inneren eine dicke schwarze Glas-Ansammlung und außen an einer Stelle eine grobe, blau-schwarze Ansammlung bildet, was daher kommt dass die Stücke aus dem glühend heißen Ofen gezogen werden und so in glühender Asche baden - was für ein tolles Ergebnis! Beide Stücke aber insbesondere die Hikidashi Guinomi sind die Essenz dessen, was mich an Keramik so fasziniert: die Formgebung ist ungezwungen und frei und die beeindruckenden Glasuren wirken zufällig und natürlich - ganz im Gegensatz zu manchen Stücken aus Taiwan und China, die so verzwungen und gekünstelt wirken.
Ein solch ungleiches Geschwisterpaar bietet sich natürlich hervorragend zum Vergleichen an und da es sich um eine Ascheglasur handelt ist auch die Hikidashi Guinomi spannend da nicht komplett neutral - in den ersten Tests positionieren sie sich quasi neben der Karatsu-yaki (唐津焼) Guinomi (ぐい呑み) von Dohei Fujinoki (藤ノ木土平): die Hikidashi Guinomi ist neutraler, die Tebineri yakishime Guinomi beeinflusst etwas mehr. Aber auch einzeln lassen sie sich auf Grund des geringen Volumens super mit meinen Zwergenkännchen verwenden. Satoki Ohnishi, geboren 1964, ist übrigens der Sohn von Chūza Onishi, einem sehr berühmten Töpfer, der als erster Künstler den Titel " Preserver of the Intangible Cultural Property that is Shigaraki-ware" erhalten hatte - und wenn ich mir die beiden tollen Stücke anschaue hat er definitiv seinen Teil von ihm gelernt ;-)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

Shigaraki-yaki Guinomi-Set (Satoki Ohnishi)

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