• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Puer, Jingmai, Da Ping Zhang, Nuo Gu Wan
  • Jahrgang: 2022
  • Form: Mini-Fangcha, 7-8g (gibt es auch als 357g Bingcha)
  • Farmerleaf

Nachdem William die letzten Jahre doch sehr an der Weiterentwicklung von FL mit zugekauften Fremdproduktionen, vielen Erklär-Videos und wirklich vorbildhaften Informationen zu den Tees gearbeitet hat, habe ich mich dieses Jahr entschlossen ein paar Samples mit einem Tee-Freund zu bestellen, um die Entwicklung kennen zu lernen. Den Start macht der diesjährige High-End Sheng aus Jingmai, wobei ich von diesem konkreten Garten noch nichts bewusst im Kännchen hatte - wobei es unbewusst sein kann, denn im Gulan-Blend wird auch Material von dort verwendet. Sowohl beim Nuo Gu Wan als auch beim Gulan wird statt einem Abbruch-Sample ein 7-8g Mini-Fangcha als Sample angeboten - an sich eine nette Idee aber um ehrlich zu sein suboptimal: wie man in den Bildern sehen kann, kommt es dadurch zwangsweise zu zerhackten Blättern an den 4 Seiten ... und ich bekomm das Ding nicht in mein übliches Zini Kännchen von Chen Ju Fang :-(
In das nur etwas größere Hongni Kännchen passt es zum Glück gerade so rein, daher halb so wild - und nach einem ausgiebigen Waschgang um das Blatt zu lösen zeigt sich der Tee durchaus überraschend: von einem typisch-süßen, freundlichen Jingmai fehlt zunächst jede Spur - der Tee startet im ersten Aufguss recht dezent mit einer leichten, gemüsigen Note die bereits im nächsten Aufguss von einer markanten Bitterkeit ergänzt wird. Dabei bleibt es aber nicht bei diesen zwei Dimensionen sondern es spielen noch leichte Röstnoten und fruchtig-süße Facetten mit rein, weshalb sich ein an gegrillte Zucchini oder Aubergine erinnerter Gesamteindruck ergibt, der mir gut gefällt. Durch eine klare, wenn auch etwas leichte Textur behält sich der Tee dabei trotzdem eine gewisse Frische bei und in den weiteren Aufgüssen kommen die fruchtigen und süßen Facetten stärker zur Geltung - zunächst im Nachhall, dann auch direkter - definitiv für Freunde von wandlungsfähigen Shengs interessant! Aber: Qi mag sich nicht so recht einstellen - etwas Energie konzentriert sich im Stirnbereich aber das ist sehr weit von den zuletzt besprochenen prSK-Shengs entfernt - und auch wenn William den Tee als "soft, sweet and deep" beschreibt, ist das kein Tee in dem ich viel Tiefe finde wie es z.B. bei einem Gaoshan von Yu oder Peter der Fall ist. Interessant ist, dass der Tee wie gesagt eher atypisch für einen Jingmai ist, wie ich sie von früher von FL kenne - ob das daran liegt, dass das Da Ping Zhang Plateau mit 1500-1600m recht hoch liegt? William schreibt jedenfalls, dass es dort deutlich kühler ist als in anderen Regionen von Jingmai - und was ggf. auch mit ein Faktor sein kann ist, dass die Verarbeitung doch deutlich anders wirkt als noch bei dem gestern getrunkenen 2016er Gulan - da bin ich auf den diesjährigen Gulan gespannt!
Bewertung: 4- oder 5-Sterne

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) Mini-Fangcha

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) Trockenes Blatt

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) Details trockenes Blatt

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) erster Aufguss

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) zweiter Aufguss

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) dritter Aufguss

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) Details Aufguss

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) späterer Aufguss

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) deutlich späterer Aufguss

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) viel späterer Aufguss

2022 Jingmai Nuo Gu Wan (FL) Details nasses Blatt

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