- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Gedeng
- Jahrgang: 2018
- Form: Bingcha, 250g
- Pu-erh.sk
(Original 23.08.2018)
Startet relativ leicht und floral-nussig, wird dann aber sehr schnell intensiv bitter-nussig mit schönen moosigen Waldnoten und anregendem Qi. Sehr viel später kommt dann eine leicht fruchtige Süße zum Vorschein.
Bewertung: 6-Sterne
(Anmerkung: Das Sample stammt aus einer sehr fest gepressten Region, daher ist das Blatt nicht unbedingt repräsentativ)
(Update 21.06.2020)
Knapp zwei Jahre später hat der einiges an Schwere und Textur gewonnen und auch wenn es nicht "der" Tee mit dem intsivsten Qi, explosivsten Geschmack, bekanntesten Namen oder was auch immer ist, ist der Tee für mich ein Musterbeispiel für einen von Peters Tees und warum ich diese so liebe: mit dem ersten Aufguss erfüllt ein intensiver Duft die ganze Wohnung wie wenn man im Sommer von einem Regenschauer im Wald überrascht wird - irgendwie voll und schwer aber trotzdem rein und erfrischend. Auf der Geschmacksebene werden zwar durchaus interessante Facetten geboten (durch das glasierte Kännchen von Jiri Duchek auch komplett unverfälscht - hier wird nichts beschönigt oder betont), die sich im Laufe der Aufgüsse auch von Gedeng-typischen bitter-nussigen Noten hin zu eher süß-fruchtigen Noten entwickeln, aber diese drängen sich nicht in den Vordergrund. Ebenso verhält es sich mit dem Qi des Tees: durchaus reichlich vorhanden und auch von der Art, dass der schlappe Fleischsack auf dem Kissen vor dem Teetisch plötzlich wieder eine Wirbelsäule hat, ist es in keinster Weise "hibbelig" oder ein zusammengewürfeltes Feuerwerk. Alle Aspekte des Tees sind in sich stimmig, ruhig und ausgewogen, lenken den Blick nach innen und lassen den Beobachter Gedeng in seiner reinen Form erleben - quasi die Essenz des Tees, ganz und gar ehrlich ohne Maske. Und genau diese Ehrlichkeit ist es, die Peters Tees von anderen abhebt: sie brauchen kein Makeup, Parfüm, Maniküre, Blendwerk oder tolle/mystische Story - man fühlt die Reinheit, die Echtheit und die Qualität, mehr braucht es nicht. Dagegen fühlt sich so manches Blendwerk (pun intended) mit all den Tricks die heutzutage (in allen Bereichen, nicht nur beim Tee) eingesetzt werden, um aus Scheiße Gold zu machen und diese dann noch hübsch zu verpacken schlichtweg nuttig an...