• Künstler (Teekanne): Jaroslav Marek
  • Künstler (Teeschale): Mike Martino
  • Herkunft (Teekanne): Tschechien
  • Herkunft (Teeschale): Japan
  • Eigenschaften (Teekanne): grober Ton, innen unglasiert mit Asche-Glasur außen, Holzbrand, 55ml
  • Eigenschaften (Teeschale): Ton gemischt mit Porzellansand, Holzbrand (50h in Anagama), hellgraue/transparente Reisstroh-Ascheglasur

Von Jaroslav Marek kenne ich bislang nur Teeschälchen, die mir optisch sehr gut gefallen, auch wenn die Ergebnisse stellenweise auf Grund der Asche-Glasur sehr unterschiedlich sind - daher hab ich sofort zugeschlagen, als ich dieses hübsche winzige Kännchen (55ml) gesehen habe, da es innen unglasiert ist und der grobe aber sehr dichte Ton ungehindert mit dem Tee interagieren kann! Die besondere Asche-Glasur kommt durch den Brand in einem selbstgebauten Anagama (穴窯) zustande (siehe hier für Bilder) und kann sehr unterschiedliche Ausprägungen annehmen: von gelb-roten Glasuren wie außen an diesem Kännchen über grau und braun bis hin zu blau und grün ist alles dabei. Ich bin gespannt, wie der Ton den Tee beeinflusst: auch wenn dieser recht grob ist, ist er sehr dicht, weshalb er nicht die Offenporigkeit wie z.B. bei vielen Kännchen von Petr Novak hat - er gibt dem Kännchen auf jedenfalls sehr viel Gewicht, weshalb es sich ganz anders anpackt, als ein Yixing-Kännchen von vergleichbarer Größe.

Wie schon bei dem Zhao Zhuang Zhuni Kännchen nutze ich die Gelegenheit, um ein besonderes Schälchen vorzustellen, auch wenn dieses nicht "fest" dem Kännchen zugeordnet ist (davon bin ich in letzter Zeit doch mehr und mehr abgekommen, um die Abwechslung zu maximieren): eine flache Madara-Karatsu (斑唐津) Guinomi (ぐい呑) von Mike Martino. Diese wurde ebenfalls (50h!) in einem selbstgebauten Anagama (穴窯) gebrannt (siehe hier für einen schönen Bericht von Olli und Geli über Ihren Besuch bei Mike, bei dem auch Fotos von dem 10m langen Ofen zu sehen sind) und aus einem Gemisch aus Ton und Porzellansand gefertigt, was der Scherbe eine interessante "geschmeidige" Textur gibt. "Madara" bedeutet so viel wie "gesprenkelt/gefleckt" und bezieht sich auf die Glasur, für die die dunklen Flecken in der hellen Stroh (hier Reisstroh) Glassur charakteristisch sind, die durch eisenhaltige Partikel in der Glasur zustande kommen. Die nicht 100%tig runde Form gibt dem Schälchen einen ungezwungenen Charakter, weshalb ich sie sehr zu schätzen gelernt habe!

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