• Kategorie: Huang Cha, Balhyocha
  • Herkunft: Korea, Hadong
  • Jahrgang: 2019
  • Besonderheit: halb-wilde Teepflanzen
  • Klasek Tea

Auch wen Hwang-cha "gelber Tee" bedeutet, haben koreanische gelbe Tees eher etwas von einem Hongcha, da sie sehr stark oxidiert sind. Technisch gesehen ist es eigentlich auch kein Huangcha, weil die Verarbeitung nicht nach dem "men huan" Prozess stattfindet, der einen Huangcha ausmacht - beim Hwangcha fehlt der initiale sha qing Schritt (weshalb er auch kein Oolong ist) und statt dem Welken in Papier/Tuch trocknet der Tee langsam in einem Haufen, bevor er geröstet wird. In Korea selbst wird Hwangcha als "bu-bun-balhyocha" (부분 발효차, übersetzt: "teilweise oxidierter Tee" (wobei oxidiert auch fermentiert bedeuten kann, da balhyo beispielsweise auch für fermentierte Lebensmittel wie Kimchi verwendet wird)) kategorisiert, das "gelb" im Namen kommt hier (wie bei einem Hongcha) von der Aufgussfarbe.
Jedenfalls stammt dieser Tee von Pflanzen aus dem Hwagae Tal in der Nähe von dem Berg Jiri - das besondere daran ist, dass die Vorfahren dieser Pflanzen im 9. Jahrhundert aus China eingeführt wurden und seither durch Samen vermehrt wurden und nicht anderen importierten Pflanzen gekreuzt, weshalb sie ein eigenes Geschmacksprofil haben (sollen - sonderlich viel Vergleichsmöglichkeiten habe ich leider nicht).
Der Tee an sich gefällt mir jedenfalls sehr gut, scheint auch von höherer Qualität zu sein als die Version aus 2016, die ich mal hatte: starke Parallelen zu einem Hongcha insbesondere was eine leichte Malzigkeit betrifft (was normalerweise nicht so mein Fall ist, da aber sehr dezent hier recht angenehm), süße Röstnoten und eine ganz leichte nussige Note, die mich etwas an ein Porridge erinnert. Besonders gut gefällt mir die cremige, weiche Textur des Tees, die ihn deutlich von normalen Hongchas unterscheidet - schöne Sache, allerdings mit 0,67€/g auch nicht unbedingt ein Schnäppchen...
Bewertung: 4- oder 5-Sterne

trockenes Blatt

erster Aufguss

zweiter Aufguss

dritter Aufguss

späterer Aufguss

deutlich späterer Aufguss

Details (leider etwas dunkel)

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