• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Yibang, Mansong
  • Jahrgang: 2023
  • Form: Bingcha, 250g (nur Sample vorhanden)
  • pu-erh.sk (aktuell nicht erhältlich)

Auch dieses Jahr ist wieder ein Mansong (曼松) teil des Lineups - und genau wie die letzten Jahre ist es der einzige Nicht-Gushu Sheng sondern es handelt sich um Xiao Gaogan Qiaomu (小高杆乔木) Material, also nicht ganz so alte Bäume die aber immerhin ungehindert wachsen dürfen und daher dennoch eine dünne, hohe Form haben, wenn auch nicht ganz so hoch wie die Gaogan Gushu Bäume die im tiefen Wald wachsen. Dadurch ist der Tee noch einigermaßen erschwinglich, da Mansong eines der Dörfer ist, aus denen früher der Tribut-Tee (Gongcha, 贡茶) für den Kaiser stammte, was den Preis für Gushu-Material deutlich in die Höhe treibt. Dass das aber nicht schlimm ist haben bereits die letzten Jahrgänge (siehe 2022, 2021 oder 2020) bewiesen - dass es sich um Material von etwas jüngeren Bäumen handelt ist denke ich primär an der etwas höheren Aggressivität zu merken, was für mich aber genau den Reiz der Mansong-Jahrgänge von Peter ausmacht.
Und auch hier enttäuscht der aktuelle Jahrgang nicht - auf der Geschmacksebene dominiert eine etwas adstringente Bitterness an der sich einmal mehr der intensive Einfluss des Teeschälchens beobachten lässt: in dem glasierten Schälchen von Jiri Duchek wirkt die Bitterkeit klar und spitz, in der Tambatachikui-yaki (丹波立杭焼)) Guinomi (ぐい呑) von Masafumi Ohnishi (大西雅文) wird diese etwas aufgelöst und geht in die Breite was sehr gut dazu passt, dass die Textur hier DEUTLICH schwerer und voller wirkt. Eigentlich hatte ich die Stücke von Masafumi Ohnishi gewählt, da die grobe, archaische Optik gut zu dem Bild passen, das der Mansong vor meinem geistigen Auge wirkt aber bereits nach wenigen Aufgüssen wird klar, dass der Effekt der Keramik auch so hervorragend zu dem Tee passt - mit dem zusätzlichen Gewicht macht mir der Tee deutlich mehr Spaß und der (insbesondere für einen Yibang) derbe Charakter des Tees kommt besser zur Geltung. Dass es sich tatsächlich um einen Yibang handelt kann man zu Beginn nur am Hui Gan und dem Aroma im leeren Schälchen erahnen - erst ab der zweiten Hälfte der Session kommt das auch direkt im Aufguss etwas mehr durch, was mir sehr entgegen kommt. Dennoch: trinkt man ihn aus einem neutraleren Schälchen geht er schon eher etwas in die klassische Yibang-Richtung wie es auch bei der 2022er Version der Fall war, daher sind die 2021er und 2020er Versionen von den prSK Mansong Jahrgängen nach wie vor meine Favoriten - was aber natürlich höchst subjektiv ist ;-)
Bewertung: 4- oder 5-Sterne

2023 Mansong (prSK) trockenes Blatt

2023 Mansong (prSK) Details trockenes Blatt

2023 Mansong (prSK) erster Aufguss

2023 Mansong (prSK) Details Aufguss

2023 Mansong (prSK) späterer Aufguss

2023 Mansong (prSK) deutlich späterer Aufguss

Tambatachikui-yaki (丹波立杭焼)) Pitcher von Masafumi Ohnishi (大西雅文) Details Tambatachikui-yaki (丹波立杭焼)) Pitcher von Masafumi Ohnishi (大西雅文)

2023 Mansong (prSK) viel späterer Aufguss

2023 Mansong (prSK) noch späterer Aufguss

2023 Mansong (prSK) Details nasses Blatt

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