• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Puer, Jinggu, Wenshan, Wen Shan Ding
  • Jahrgang: 2022
  • Form: Bingcha, 357g (nur Sample vorhanden)
  • Farmerleaf

Da ich festgestellt habe, dass ich noch einige nicht-besprochene Samples von (mittlerweile auch schon wieder) letztem Jahr habe und die diesjährige Ernte ja auch schon bald wieder vor der Tür steht heute mal wieder ein 2022er Sheng - die Wahl viel dabei relativ zufällig auf den Wen Shan Ding von FL - bzw. es handelt sich wie bei dem Ba Da Ye, der ebenfalls aus Jinggu stammt, nicht um eine Eigenproduktion sondern wurde auch wieder von dem selben Produzenten (Luo Kai Yin) zugekauft. Mit 0,36€/g ist er etwas preiswerter als der Ba Da Ye, das Material macht optisch aber einen sehr guten Eindruck: sehr große, kräftige Blätter - bei meinem Sample sind die Bing-Stücke so locker gepresst, dass es schon fast als Maocha durchgehen könnte!
Wirklich interessant ist, wie unterschiedlich diese beiden Tees sind, obwohl sie aus der selben Region (Wenshan) stammen - wobei Wen Shan Ding im Osten und Ba Da Ye im Norden liegt. Während bei dem Ba Da Ye vor allem die Fruchtigkeit im Fokus stand, setzt sich der Wen Shan Ding auf der Geschmacksebene aus genau 3 Komponenten zusammen: Nussigkeit, Bitterkeit und Süße - vor allem die ersten beiden zusammen machen den Tee definitiv interessanter als den durchschnittlichen Jingmai. Aber auch dieses mal ist mein Erlebnis ein vollkommen anderes als die Beschreibung im Shop: wie schon gesagt ist die (angeblich nicht vorhandene) Bitterkeit mit der bestimmende Faktor hinsichtlich Geschmack und die eigentlich angepriesene Stärke des Tees, die Textur, ist trotz "schwerem Wasser" recht schwächlich und in meinen Augen eine der Schwächen des Tees. Dafür hat der Tee für mich deutlich mehr Qi als es bei dem Ba Da Ye der Fall war (was ja eigentlich dessen Stärke sein sollte) - natürlich nicht auf dem Level von prSK, EoT, CYH und Co aber für den Preis durchaus bemerkenswert. Verkehrte Welt! Und auch wenn ich immer wieder betonen muss, wie sehr ich Williams Bemühungen um Transparenz zu schätzen weiß und als absoluter Youtube-Muffel hin und wieder (zumindest auf Empfehlung) einzelne seiner Videos anschaue (zugegebenermaßen hat das Woken der rohen Blätter bei Nacht etwas sehr entspanntes an sich) - den meisten Tees fehlt es schlicht an Kraft, um interessant zu sein (auch wenn es sich hier wie gesagt nicht um eine Eigenproduktion handelt)...
Bewertung: 3-Sterne

20230429_070316 trockenes Blatt

20230429_070503 Details trockenes Blatt

20230429_071837 erster Aufguss

20230429_071857 Details Aufguss

20230429_072814 zweiter Aufguss

20230429_073750 dritter Aufguss

20230429_074929 späterer Aufguss

20230429_080220 deutlich späterer Aufguss

20230429_083155 viel späterer Aufguss

20230429_083247 Details nasses Blatt

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