• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Lincang, Mengku, Daxueshan
  • Jahrgang: 2020
  • Form: Bingcha, 200g (nur Sample vorhanden)
  • Besonderheit: Pflanzen sind ein natürlicher Assamica-Hybrid
  • Puerh.pl

Mal wieder ein (für mich) neuer Produzent: Puerh.pl. Bei dem Tee heute handelt es sich um eine Eigenproduktion (im Shop sind auch Tees vorhanden, die von Olivier Schneider gesourct wurden) aus Mengku - in den Details wird die Herkunft noch genauer als Da Xue Shan spezifiziert, was etwas überraschend ist, dass dann "nur" der Name der übergeordneten Region für den Tee verwendet wird. Im "Kleingedruckten" findet sich noch ein interessanter Hinweis: bei dem Tee handelt es sich wohl um Teng Tiao Cha (藤条茶) Material, einem wohl natürlich in Mengku und Jinggu vorkommenden Assamica Hybrid Kultivar - übersetzt bedeutet das "Rattan-Tee", da dieser Kultivar lange, dünne Blätter hat. Diese haben einen ganz anderen Geschmack als "normales" Material vom DXS, daher dann doch wieder nachvollziehbar, dass der Tee nicht als DXS verkauft wird, da das ganz andere Erwartungen wecken würde - vor Jahren hatte ich mal ein Sample von einem anderen Teng Tiao Cha von YS, das mir damals ganz gut gefallen hat (auch wenn die Bewertung heute sicher deutlich weniger hoch ausfallen würde).
Das Blatt sieht jedenfalls wirklich sehr schön aus (dank recht lockerer Stein-Pressung bleibt es auch intakt), groß und sehr dunkel (im Shop wird von einem längeren Oxidations-Prozess gesprochen, der Tee ist aber zum Glück kein bisschen "rot" (im Sinne von Hongcha) produziert, was meist etwas komisch bei einem Sheng wirkt) und das nasse Blatt hat ein unglaublich tolles Aroma von fast reifen Brombeeren: tief, dunkel und fruchtig, dabei trotzdem frisch - definitiv das Highlight des Tees! Auf der Geschmacksebene startet der Tee primär bitter mit einer zunächst noch etwas verwirrenden Vielzahl an begleitenden Geschmacksfacetten - hier kann die vintage Bizen Guinomi punkten, da der Tee Bitterkeit und Co hier abgemildert wird und vor allem die Fruchtigkeit schön zur Geltung kommt, wenn auch auf kosten der Schwere. Diese kristallisieren sich dann in den ersten 2 bis 3 Aufgüssen als sehr fruchtig und angenehm süß heraus (evtl. war zu Beginn eine leichte Off-Note dabei?), was dem Tee zusammen mit der durchaus etwas "robusteren" Verarbeitung einen etwas archaisch anmutenden Charakter gibt, den ich bei einem Sheng durchaus schätze - allerdings kann mich der Tee qualitativ nicht so recht überzeugen: so gut wie kein Qi und kaum Tiefe stempelt den Tee wenn dann als Daily Drinker ab - dafür ist der Preis mit 0,27€/g aber auch recht freundlich (für heutige Verhältnisse schon regelrecht günstig). Wie bei dem Mengsong Nanben von TM letzte Woche gilt daher auch hier, dass es nicht so ganz das ist, was ich bei einem Tee suche - auch wenn mir der Charakter deutlich besser gefällt.
Bewertung: 3-Sterne

2020 Mengku Gushu (prPL) trockenes Blatt

2020 Mengku Gushu (prPL) Details trockenes Blatt

2020 Mengku Gushu (prPL) erster Aufguss

2020 Mengku Gushu (prPL) Details Aufguss

2020 Mengku Gushu (prPL) zweiter Aufguss

2020 Mengku Gushu (prPL) Details vintage Bizen-Guinomi

2020 Mengku Gushu (prPL) dritter Aufguss

2020 Mengku Gushu (prPL) späterer Aufguss

2020 Mengku Gushu (prPL) deutlich späterer Aufguss

2020 Mengku Gushu (prPL) Details nasses Blatt

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