- Kategorie: Pu'erh, Sheng
- Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Menghai, Bulang, Banzhang
- Jahrgang: 2020
- Name im Shop: Ban Zhang 2020
- Form: Bingcha, 357g (nur Sample vorhanden)
- Bajiaoting (八角亭) (via TeaTracks)
Nach den beiden bereits etwas "angereiften" BJT Bulangs heute nun der dritte im Bunde: als "moderner" BJT gibt es hier keine Referenz auf Liming mehr (auch wenn ich mir mit dem thailändischen Text unten auf dem Wrapper nicht ganz sicher sien kann). Interessant ist hier eine nähere Betrachtung des Wrappers: die großen Zeichen oben sagen 八角亭班章有机茶 (Bajiaoting Banzhang Youji Cha) - also Bio Banzhang Tee von Bajiaoting. Vermutlich dürfte Youji dem in der Puerh-Welt häufiger genutzten Shengtai entsprechen, wobei im Shop erwähnt wird, hier das Bio-Label mit dem weißen Kohl (大白菜 (Da Bai Cai)) in der Mitte des Bings dem höchsten Bio-Standard in China entspricht - evtl. gibt es da auch Unterscheidungen wie z.B. bei uns das Bio-Label vs. Demeter-Label? Die Aussage, dass die Labor-Ergebnisse "very good" sind, bringt leider ohne konkretes Testergebnis wenig. Das Testergebnis ist zusammen mit einer Erklär-Grafik des chinesischen Bio-System (leider nur auf chinesisch - aber trotzdem sehr interessant, die Weißkohl-Klasse ist von IFOAM zertifiziert) im Shop verfügbar (hatte ich zunächst übersehen, danke für den Hinweis Jan!). Jedenfalls interessant: obwohl der gleiche Jahrgang und die selbe Region handelt es sich offensichtlich um einen anderen Tee als der bereits besprochene 2020er BJT Da Banzhang - mit 0,49€/g dürften sie aber preislich ähnlich liegen.
Labels beiseite: wie schlägt sich nun der Tee? Das Aroma ist zwar vielversprechend - typisch bitter mit Noten von grünen Früchten - aber das Blatt verheißt nichts gutes: Sehr fest gepresst, größtenteils nur winzige Schnipsel. Für die Session habe ich mir vom Sample die "schönsten" Blätter rausgesucht und ordentlich gewaschen, um im ersten Aufguss möglichst nicht die ganz winzigen Brösel drin zu haben - leider ohne nennenswerten Erfolg: der Tee ist vollkommen untrinkbar - 99% Adstringenz, 1% Bitterkeit. Nach dem zweiten Aufguss hab ich aufgegeben und einen ordentlichen Tee getrunken.
Das verheerende Ergebnis mag nun am Sample liegen (wie schon ein paar mal erwähnt - ich kann nur mit dem "arbeiten" was ich habe), kann aber auch sein, dass es ein Versuch ist, etwas mit dem Charakter eines modernen 7542 zu schaffen: jung untrinkbar und erst nach 30+ Jahren erträglich. Falls letzteres der Fall ist: solche Tees brauch ich nicht - es gibt auch Tees die zu jeder Zeit gut sind.
Bewertung: 1-Sterne
zweiter und gleichzeitig letzter Aufguss