• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Yiwu, Guafengzhai, Chawangshu
  • Jahrgang: 2016
  • Form: Bingcha, 357g (nur Sample vorhanden)
  • Chenyuan Hao (陈远号) via Puerh.uk

Nach dem 2019er CYH Chawangshu gestern ist es nur logisch, dass heute die bereits erwähnte 2016er Version auf dem Programm steht: die Möglichkeit zwei High-End Chawangshu Sheng miteinander zu Vergleichen ist schon eine absolute Rarität (zumindest für mich) aber noch dazu in der Lage zu sein einen vertikalen Vergleich vom selben Produzenten auf diesem Level machen zu können wird wohl einmalig bleiben!
Am auffälligsten ist zunächst, dass das Blatt sehr viel kleinteiliger ist, was aber sicherlich dem Sample geschuldet ist - auf den Bildern im Shop sieht der Bing sehr ordentlich aus - aber davon abgesehen ist es dem 2019er sehr ähnlich: kräftiges, sehr dunkles Blatt mit ein paar hellen Knospen. Der markanteste Unterschied macht sich bereits im Aroma bemerkbar: während beim 2019er noch keine großartige Reifung/Fermentation stattgefunden hat (dry storage ist zwar super, um High-End Material optimal reifen zu lassen, braucht aber länger) ist sie hier in vollem Gange. Vor allem zu Beginn der Session tritt diese sehr markant auf und dominiert auch auf der Geschmacksebene bis zum Schluss den Charakter des Tees - was aber keineswegs negativ ist, denn die Fermentationsnote ist sehr sauber und klar mit einer leichten Süße von eingelegtem Obst (etwas weicher als bei EU-Storage, vielleicht eingelegte Birnen?) was mir sehr gut gefällt. Interessanterweise ist der Tee aber überhaupt nicht verschlossen sondern gleich von Beginn an voll da - und auch wenn der 2019er mit seiner Tiefen Süße schon ganz oben mitspielt geht der Punkt knapp an den 2016er: eine so saubere Reifung ist etwas wirklich schönes und auch das etwas, was ich sonst nur von Yu und prSK gewohnt bin. Hinsichtlich Qi sind beide etwa gleich auf - beim 2019er erschien es mir etwas ausgeprägter, aber da es hierfür kein Messverfahren gibt, ist das immer etwas sehr subjektives und von der Tagesform abhängig - die größten Unterschiede nach der Reifung sind für mich zum einen die Textur und zum anderen die Tiefe: auch wenn die Textur beim 2016er schön, weich und mit angenehmen Gewicht ist, hat der 2019er hier etwas mehr zu bieten und die gestern erwähnte Tiefe kommt ohne konkurrierenden Fermentations-Charakter klarer zur Geltung. Aber das ist (wie viel zu oft hier, haha) Jammern auf hohem Niveau, beides sind erstklassige Tees - welcher einem eher liegt ist Frage der persönlichen Vorlieben: mag man eher junge Shengs oder steht man eher auf eine schöne Reifung? Vielleicht hat man ja auch wie ich das Glück und kann beide probieren ;-)
Und da ich gestern etwas zur Produktionsmethode von CYH geschrieben habe: ich maße mir nicht an, die kleinsten Feinheiten bei soetwas erkennen zu können, aber es scheint mir dass der 2019er nochmals einen Tick sauberer ist, als der 2016er - aber das ist nur ein sehr geringer Unterschied, von den 2003ern sind beide weit entfern!
Bewertung: 6-Sterne

20230416_082400 trockenes Blatt

20230416_082530 Details trockenes Blatt

20230416_084106 erster Aufguss

20230416_085206 zweiter Aufguss

20230416_084124 Details Aufguss

20230416_085842 dritter Aufguss

20230416_091349 späterer Aufguss

20230416_084527 Details Teeschälchen Jiri Duchek

20230416_093630 deutlich späterer Aufguss

20230416_101307 viel späterer Aufguss

20230416_102246 Details nasses Blatt

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