- Künstler: unbekannt
- Herkunft: China, Fujian, Xiamen
- Eigenschaften: stammt von 1822, lag über 170 Jahre auf dem Meeresgrund
Das ist ein wirklich besonderes Schälchen: Es stammt von der 1822 gesunkenen Dschunke "Tek Sing", deren Wrack von Mike Hatcher wiederentdeck und 1999 eine Vielzahl an Stücken geborgen wurde, die 2000 vom Auktionshaus Nagel in Stuttgart versteigert wurden. An sich war die Aktion eigentlich ein Unding, da Hatcher nicht nach den Regeln der Archäologie gearbeitet hat und durch das zerschlagen von ca. 600000 Stücken für eine künstliche Verknappung gesorgt hat, aber da ich dieses spannende stück vor ein paar Jahren gefunden habe, dachte ich mir, es wäre besser das Schälchen seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen und es zum Teetrinken zu nutzen, als dass es irgendwo in einer staubigen Vitrine versauert. Da das Schälchen wie man sieht recht mitgenommen ist, hielt sich auch der Invest auch in Grenzen - ein Schälchen von zeitgenössischen Künstlern aus Osteuropa sind auch nicht günstiger.
Das Schälchen ist aber nicht nur auf Grund seines Alters und seiner Geschichte so spannend, sondern auch wegen der einzigartigen Oberfläche: Die Lange Zeit unter Wasser hat diese so verändert, dass man nur noch erahnen kann, dass es mal Porzellan war – zumal sich die Farbgebung gravierend ändert, wenn das Schälchen nass wird! Allerdings ist das kein Schälchen für die neutrale Beurteilung eines Tees - es fühlt sich eher wie ganz feiner Sandstein an und hat daher auch deutliche Auswirkungen auf den Tee und verstärkt deutlich den mineralischen Charakter eines Tees. Das ist genau so wie ein sehr offenporiges Schälchen nicht für jeden Tee geeignet, bei einem kräftigen Sheng aber durchaus auch passend.