• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Mengla, Yibang
  • Jahrgang: 2021
  • Form: Bingcha, 100g (nur Sample vorhanden)
  • Jinsong Yu (via Tee-Kontor-Kiel)

Nach dem Mansong gestern ist der Tee heute ein sehr spannender Vergleich: dieser Yibang stammt ebenfalls von Xiaoshu Bäumen ähnlichen Alters allerdings von etwas anderer Natur: bei diesen Bäumen handelt es sich um Huangshan Bäumen, also Pflanzen die vor der Kulturrevolution gepflanzt und der Garten dann aus bekannten Gründen aufgegeben wurde, nun aber wieder bewirtschaftet wird - im Gegensatz zu den wirklich wild wachsenden Bäumen, die beim Mansong Verwendung finden. Klar, die Produktionsmethode von Yu ist anders als bei den Tees von Peter und der genaue Standort ist nicht bekannt (lediglich Yibang als übergeordnete Region), aber dennoch ein interessanter Vergleich!
Dem Sample nach scheint auch hier die Pressung etwas fester zu sein und das Blatt ist von einer ähnlichen Farbgebung, auch wenn es einen Tick grüner zu sein scheint (es ist nach wie vor lustig, Yus Tees als "grün" zu bezeichnen - schon krass, wie sehr sich bei Peter die Produktionsmethode ab 2020 geändert hat). Das nasse Blatt hat ein volles, vielversprechendes Aroma auch wenn es keine so besondere Note aufweist wie der Mansong. Geschmacklich geht der Tee aber in eine ganz andere Richtung: während der Mansong sehr dunkel ist, ist der Yibang von Yu heller, grüner und frischer - eindeutig Yibang-typischer. Aber auch hier ein gewisses Maß an Komplexität: wenn man ihn kräftig brüht dominieren herbe, leicht bittere Facetten, dezenter/kühler gebrüht ist er freundlicher und fruchtiger und liefert einen schönen Yibang-Charakter. Abgesehen von den geschmacklichen Feinheiten besteht der größte Unterschied aber klar in den Punkten Qi und Tiefe: während diese bei dem Mansong für einen Xiaoshu überraschend ausgeprägt sind, sind sie hier wie eigentlich bei einem Xiaoshu erwartet kaum vorhanden. Woran liegt das? Ich hatte mich erst vor ein paar Tagen mit einem Teefreund mal wieder über das Thema Qi unterhalten und das Alter der Pflanzen war auch hier wieder zentraler Bestandteil des Erklärungsversuches - aber wie schon gestern angemerkt kann es nicht nur das sein: die Umwelt in der die Teepflanze wächst muss einen mindestens genau so großen Einfluss darauf haben, ebenso wie sie wächst (kultiviert vs wild), das zeigt der Vergleich dieser beiden Tees deutlich. Klar, preislich spielen die beiden auch in einer anderen Liga (der Yibang von Yu liegt bei 0,60€/g, der Mansong von Peter bei 1,28€/g, das ist das Doppelte) aber dass beide Tees im Grunde Xiaoshu Tees sind ist schon erstaunlich. Für Einsteiger, die Yibang als Region kennen lernen wollen (und sich ohnehin evtl. erst noch an das Thema Qi und Tiefe herantasten müssen) ist der Yibang Xiaoshu von Yu aber ein toller Einstieg!
Bewertung: 3-Sterne

2021 Yibang Xiaoshu (Yu) trockenes Blatt

2021 Yibang Xiaoshu (Yu) Details trockenes Blatt

2021 Yibang Xiaoshu (Yu) erster Aufguss

2021 Yibang Xiaoshu (Yu) zweiter Aufguss

2021 Yibang Xiaoshu (Yu) dritter Aufguss

2021 Yibang Xiaoshu (Yu) späterer Aufguss

2021 Yibang Xiaoshu (Yu) deutlich späterer Aufguss

2021 Yibang Xiaoshu (Yu) Details nasses Blatt

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