• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Xishuangbanna, Menghai, Mengsong, Huazhu
  • Jahrgang: 2016
  • Form: Bingcha, 250g
  • pu-erh.sk (aktuell nicht erhältlich)

Heute steht eine kleine Zeitreise an: aus irgend einem Grund ging dieser Tee damals an mir vorüber - entweder war er nie offiziell erhältlich (was ich eigentlich nicht glaube, da der Wrapper eindeutig auch einer von 2015/2016 ist) oder die verfügbare Menge war zu schnell ausverkauft - jedenfalls hat sich Peter noch ein paar 2016er Huazhu (滑竹) ausgegraben und da Huazhu eine meiner absoluten Lieblings-Regionen ist habe ich auch direkt zugeschlagen. Somit habe ich heute mit nur 8 Jahren Verzögerung das erste mal den 2016er Huazhu im Kännchen :-)
Bereits das Aroma des nassen Blatts ist der Hammer: so voll und reichhaltig auf eine eher subtile Ebene (keine Blümchen oder frischen Noten) zeugt es von einer gut voranschreitenden Fermentation und kündet von einer interessanten Bitterkeit. Und diese Bitterkeit ist für mich auf der Geschmacksebene auch das spannendste: ich kann sie nur als unglaublich "voll" beschreiben! Gemeint ist damit der Charakter der Bitterkeit: beispielsweise ist die typische Laomane-Bitterkeit (also von einem Tee, bei dem die bittere und die süße Variante gemischt ist, was in fast allen Fällen so gemacht wird) initial zwar auch schön "breit" in der Anmutung, nach einer gewissen Zeit (wenn der initiale Effekt des süßen Anteils aufgebraucht ist) verliert sie ihre Samtigkeit und wird "dünner" - hier füllt sie von Anfang bis Ende den kompletten Mundraum und auch wenn die Intensität gegen Ende nachlässt verliert sie nichts von ihrer Fülle - wirklich beeindruckend und das sorgt insgesamt natürlich auch für eine sehr schöne Textur. Und obwohl das der dominierende Faktor ist bleibt der Tee über die ganze Session hinweg spannend, da sich die ergänzenden Facetten immer wieder verändern - von Erinnerungen an feuchtes Leinen bis hin zu dezenten Zitrusnoten ist alles mit dabei. Auch wenn das Qi für einen Huazhu von Peter ein wenig verhalten ist (vergleicht man es beispielsweise mit der 2015er Version), ist es generell gesehen dennoch sehr ordentlich und trotz der Bitterkeit wirkt der Tee nicht aggressiv - vermutlich da sie sich auf Grund der bereits vergangenen Zeit bereits in der Transformation befindet. Zwar bieten solche Tees meist nicht die Tiefe eines subtilen high-end Yiwus aber mir macht er dennoch viel Spaß - ein toller Tee!
Bewertung: 6-Sterne

2016 Huazhu (prSK) trockenes Baltt und Bing

2016 Huazhu (prSK) Details trockenes Blatt

2016 Huazhu (prSK) erster Aufguss

2016 Huazhu (prSK) späterer Aufguss

2016 Huazhu (prSK) Details Aufguss

2016 Huazhu (prSK) deutlich späterer Aufguss

2016 Huazhu (prSK) viel späterer Aufguss

2016 Huazhu (prSK) noch späterer Aufguss

2016 Huazhu (prSK) Details nasses Blatt

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