• Kategorie: Pu'erh, Sheng
  • Herkunft: China, Yunnan, Puer, Wuliang
  • Jahrgang: 2015
  • Form: Bingcha 250g, nur Sample vorahnden
  • Jinsong Yu (via Tea House München)

Beim öffnen des Samples war ich doch etwas verwundert: ein intensives Aroma nach Hagebutten und leicht rauchigen Röstnoten, die mich stark an Kaffee erinnern und ein bisschen Kräuter - keinesfalls unangenehm aber keine Spur von Tee. Auch optisch ist der erste Eindruck wenig überzeugend: ziemlich kleinteilig und fest gepresst - zugegebenermaßen ist Wuliang ja bekanntlich eine kleinblättrige Region und Yesheng ist meist nochmals etwas dürrer als normales Sheng-Material - außerdem scheint das Sample offensichtlich von weiter innen im Bing zu stammen, daher kann es natürlich sein, dass das Sample nicht repräsentativ ist. Der erste Aufguss bestätigt dann aber doch, dass es sich um Tee handelt, wie schon erwähnt ein Yesheng und nicht der bitteren Art. Geschmacklich bietet der Tee eine durchaus nette harzig-rauchige Würze, womit er weniger in der "Tradition" der dezenten Wuliang Yeshengs wie z.B. der 2017er Wuliang Wild von EoT steht sondern (irgendwo auch naheliegend) eher einen Charakter wie der 2010er Wuliang von Yu aufweist, auch wenn er im Vergleich zahmer wirkt (da weniger rauchig und wild). Wie fast alle Yeshengs (zumindest der nicht-bitteren Sorte) hat dieser aber das Problem, dass er außer auf der Geschmacksebene nicht viel zu bieten hat - keine interessante Textur und vor allem kein Qi, kein Wunder dass Matt eine klare Trennung zwischen "echtem" Puerh und Yesheng macht, da stimm ich ihm voll und ganz zu. Aber das ist letztlich Jammern auf hohem Niveau - für Anfänger sicher ein guter Tee von ordentlicher Qualität mit etwas Abzug für die "Blattschönheit" und was einen letztlich beim Tee reizt ist Geschmacksache - mich reizt dieser jedenfalls nur bedingt.
Bewertung: 3-Sterne

trockenes Blatt

erster Aufguss

zweiter Aufguss

dritter Aufguss

späterer Aufguss

deutlich späterer Aufguss

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